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Schlechte Zeiten für Pilzliebhaber

Bei der Trockenheit bilden die Pilze keine Fruchtkörper aus. Wenn das so bleibt, gehen die Pilzsammler dieses Jahr leer aus.

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© Anne Hübschmann

Von Tina Soltysiak

DDie momentane Hitze und Trockenheit ist auch für das Wachstum der Pilze sehr negativ. Das bestätigte Dieter Kunadt, stellvertretender Kreispilzberater in Mittelsachsen, jetzt auf DA-Nachfrage. Aus rein biologischer Sicht gebe es einen wichtigen Unterschied – dem eigentlichen Pilz (Mycel) und dem Fruchtkörper. Letzterer wird umgangssprachlich als Pilz bezeichnet.

Hitze sorgt auch für Maden

„Das für die Leute unsichtbare Mycel kann auch solche Trockenperioden schadlos überstehen, es bildet aber keine Fruchtkörper“, erklärte der Gorschmitzer. Denn die Fruchtkörper-Bildung hänge wesentlich von der Temperatur, der Bodenfeuchtigkeit und der Luftfeuchte ab. „Wenn es zu heiß und zu trocken ist, wird der Pilzsammler halt nichts finden. Es gibt zwar Pilzarten, die etwas mehr Wärme und relative Trockenheit vertragen, aber das derzeitige Wetter macht keine mit“, so Kunadt. Denn Zellwachstum und Zellstreckung seien eben wesentlich an Wasser gebunden.

Ob die Pilzliebhaber in diesem Jahr trotzdem noch auf ihre Kosten kommen, könne noch nicht genau gesagt werden. „Als vor gar nicht allzu langer Zeit im Mutzschener/Wermsdorfer Raum ein Unwetter mit viel Regen niederging, hatte das zur Folge, dass es in der vergangenen Woche im Wermsdorfer Forst einen kurzen Fruchtkörperschub von Steinpilzen, Hexenröhrlingen und verschiedenen Täublingsarten gab“, so der Gorschmitzer. Das sei aber nur wenige Tage so gewesen. „Die Fruchtkörper waren wegen der extremen Hitze auch sehr schnell von Pilzfliegen befallen, sprich madig“, erklärte Kunadt.