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Schleckers Nachfolger in Hirschfelde

Urszula und Slawek Para aus dem polnischen Porajow haben einen Laden in Hirschfelde eröffnet. Die deutschen Nachbarn kennen sie gut.

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© Thomas Eichler

Urszula Para packt etwas Paprika, zwei Stangen Porree und Möhren in die Plastiktüte. Dazu kommen noch ein paar Äpfel. Das Gemüse und Obst stamme aus der Region, versichert die Polin. Seit Dienstag ist der kleine Laden an der Zittauer Straße in Hirschfelde geöffnet. Es gibt nicht nur Obst und Gemüse, auch Korbwaren und Tontöpfe sind hier erhältlich. Manches Regal ist noch leer, werde aber in den kommenden Tagen gefüllt, erklärt die Geschäftsinhaberin. So soll das Sortiment beispielsweise mit polnischen Süßigkeiten ergänzt werden.

In den vergangenen Jahren machte der Hirschfelder Handel vor allem mit Schließungen von sich Reden. Nun gibt es wieder einmal eine Neueröffnung. Der Laden, in dem Urszula Para ihre Waren anbietet, stand jahrelang leer. Zuletzt war hier der Schlecker-Markt drin. Schon vor der Pleite des Drogerieunternehmens wurde die Filiale in Hirschfelde geschlossen. Zwischenzeitlich war das Objekt, das die Hirschfelder immer noch als Schlecker-Markt bezeichnen, als mögliche neue Sparkassenfiliale im Gespräch. Doch das Geldinstitut entschied sich gegen das Gebäude an der Zittauer Straße und für den Wohn- und Geschäftskomplex an der Komturgasse.

Dafür haben sich nun Urszula Para und ihr Mann Slawek entschieden, hier ein Geschäft zu eröffnen. „Ich bin jeden Tag daran vorbeigefahren und habe mir immer überlegt, was man machen soll“, berichtet Slawek Para. Hirschfelde ist für das polnische Ehepaar ein vertrauter Ort. Nicht nur, weil sie gleich über der Grenze in Porajow wohnen, sondern auch, weil ihre beiden Kinder hier Kita und Schule besuchen.

Olivia, die Ältere, lernt inzwischen in der vierten Klasse der Hirschfelder Grundschule, der vierjährige Bastian geht seit zwei Jahren in den örtlichen Kindergarten. Urszula und Slawek Para wollten, dass ihr Nachwuchs mehrsprachig aufwächst, damit er später bessere Chancen im Leben hat. Sie selbst sprechen recht gut Deutsch. Das allein ist aber nicht ausschlaggebend gewesen, auf deutscher Seite einen Laden zu eröffnen.

Vielmehr hat das Ehepaar aus Porajow schon jahrelange Erfahrungen im Handel. Seit 13 Jahren betreiben sie neben der Tankstelle in Radmeritz einen Laden und bedienen dort auch zahlreiche Kunden aus Deutschland. Jetzt wollten sie erweitern. Mit dem Gedanken hatte Slawek Para bereits länger gespielt. Anfang des Jahres begannen dann die Vorbereitungen für die Geschäftseröffnung. Der alte Schlecker-Markt erhielt an der vorderen Fassade einen grünen Farbanstrich und auch innen musste das eine oder andere um- und eingebaut werden. Dem Laden haben sie einen recht originellen Namen verpasst: Grünes Äpfelchen. Das sei die passende Bezeichnung, findet Slawek Para. Schließlich gibt es hier viel grünes Gemüse und Obst.

Die Konkurrenz zum Lebensmitteldiscounter am anderen Ende von Hirschfelde, in dem es ebenfalls ein größeres Angebot an Obst und Gemüse gibt, fürchtet das polnische Ehepaar nicht. Sie wollen mit Frische und Produkten aus der Region dagegensetzen. Und sollte mal ein gewünschtes Produkt nicht vorrätig sein, könne es problemlos bestellt werden, sagt Slawek Para.

Öffnungszeiten „Grünes Äpfelchen“: Montag bis Freitag 8.30 bis 17 Uhr, Sonnabend 9 bis 12 Uhr