Weißwasser
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Amtsverweser ist jetzt Bürgermeister

Jörg Funda führt bis zur Neuwahl im November die Gemeinde Schleife. Nach seiner Bestellung im Juli bedarf es nun noch weiterer Ratsbeschlüsse.

Von Constanze Knappe
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Die Überraschung ist Jörg Funda (re.) regelrecht ins Gesicht geschrieben. Als Amtsverweser führt er die Gemeinde Schleife bis November. Thomas Schwarz (CDU) dankte ihm, dass er die anspruchsvolle Aufgabe auf sich nimmt.
Die Überraschung ist Jörg Funda (re.) regelrecht ins Gesicht geschrieben. Als Amtsverweser führt er die Gemeinde Schleife bis November. Thomas Schwarz (CDU) dankte ihm, dass er die anspruchsvolle Aufgabe auf sich nimmt. © Constanze Knappe

Schleife. Eigentlich hätten die Schleifer Räte Sommerpause. Doch nachdem der bisherige Bürgermeister Reinhard Bork (parteilos) am 1. August in den Ruhestand gegangen ist, machten Personalfragen eine zusätzliche Zusammenkunft des Gemeinderats notwendig. „Außerhalb des üblichen Sitzungskalenders“, wie es hieß. Bereits Anfang Juli hatten die Räte den bisherigen ersten Stellvertreter des Bürgermeisters einstimmig zum sogenannten Amtsverweser bestellt. Jörg Funda (CDU) führt die Gemeinde Schleife, bis im November ein/e neue/r Bürgermeister/-in gewählt ist.

Zu Beginn der Sitzung am Dienstag dankte ihm Thomas Schwarz (CDU), dass er diese anspruchsvolle Aufgabe übernimmt. Während zuvor von Amtsverweser die Rede war, wurde der vorübergehende Mann an der Spitze der Gemeinde nun in den Beschlussvorlagen als Bürgermeister bezeichnet. Das führte zunächst zu Irritationen bei Mathias Lampe (AfD), die aber sofort ausgeräumt wurden. Wie Hauptamtsleiterin Marion Mudra erklärte, habe sie das „extra in der Kommunalaufsicht prüfen lassen“. Jörg Funda selber ist froh, dass er nach § 54 der Sächsischen Gemeindeordnung die Bezeichnung Bürgermeister verwenden darf. „Amtsverweser hat doch ein bisschen Geschmack“, begründete er.

Der Wechsel an der Spitze der Gemeinde hat auch Auswirkungen auf den Gemeinderat. Als – wenn auch vorübergehender – Bürgermeister darf Jörg Funda nicht zugleich Gemeinderat sein. Für ihn rückt Marco Jainsch nach, der in der nächsten regulären Sitzung am 1. September in diesem Ehrenamt vereidigt wird.

Mit zwei Beschlüssen hatten die Räte zudem die weitere Vertretung ihrer Gemeinde in den Gremien der Wohnungsbaugesellschaft mbH Weißwasser zu sichern. Nach dem Ausscheiden von Reinhard Bork wird nunmehr Bürgermeister Jörg Funda als Mitglied im Aufsichtsrat und als Vertreter in der Gesellschafterversammlung der WBG mitarbeiten. Einstimmig wurde er in die beiden Gremien entsandt.

Ebenfalls einstimmig befand der Gemeinderat über die Zusammensetzung des Gemeindewahlausschusses. Dieser wird von Ronny Jurk, einem Mitarbeiter im Hauptamt der Verwaltung, als Vorsitzenden sowie Gemeinderätin Annett Sergon (Die Linke) als Stellvertreterin geleitet. In einer öffentlichen Sitzung am 28. August wird der Gemeindewahlausschuss über die Zulassung der eingegangenen Wahlvorschläge beschließen. Diese können von Parteien, Wählervereinigungen und Einzelbewerbern eingereicht werden. Am 24. August um 18 Uhr läuft die Frist dafür ab. Am 1. November wird ein/e neue/r Bürgermeister/-in in Schleife sowie in den Ortsteilen Rohne und Mulkwitz gewählt. Ein gegebenenfalls erforderlicher zweiter Wahlgang ist für den 15. November anberaumt.

Ein Vier-Tage-Irrtum

In „rekordverdächtigem Tempo“ war der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung am Dienstag beendet. Was unter anderem daran lag, dass weder eine Bürgerfragestunde noch Berichte der Ortsvorsteher vorgesehen waren. Beides wird in der nächsten Sitzung am 1. September aber wieder zugelassen sein. Ebenfalls von der Tagesordnung entfallen war diesmal der Bericht des Bürgermeisters, weil Jörg Funda dachte, dass über seine ersten vier Amtstage „noch nicht allzu viel zu berichten sein wird“. Darin musste er sich nun selber korrigieren. „Es ist schon so viel passiert, da wird der Bericht des Bürgermeisters dann etwas länger dauern“, kündigte er an.

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