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Schüler sollen Abitur schreiben

Schleswig-Holstein wollte in der Corona-Krise alle Abschlussprüfungen absagen. Die anderen Bundesländer sehen das nicht so.

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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hatte am Dienstag verkündet, in dem Bundesland sollen dieses Jahr keine Schulabschluss-Prüfungen stattfinden. Kritik daran kam u.a. aus Sachsen.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hatte am Dienstag verkündet, in dem Bundesland sollen dieses Jahr keine Schulabschluss-Prüfungen stattfinden. Kritik daran kam u.a. aus Sachsen. © Roland Weihrauch/dpa

Berlin. Die Schulabschlussprüfungen in Deutschland sollen trotz Corona-Krise nach jetzigem Stand weiterhin stattfinden. Darauf haben sich die Kultusminister der Länder am Mittwoch in einer Schaltkonferenz geeinigt. Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) nach dem Gespräch mitteilte, vereinbarten die Länder, dass "zum heutigen Zeitpunkt" eine Absage von Prüfungen nicht notwendig sei. Über das weitere Vorgehen würden sich die Bundesländer eng in der Ministerkonferenz abstimmen.

"Die Prüfungen, insbesondere die schriftlichen Abiturprüfungen, finden zum geplanten bzw. zu einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres statt, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist", heißt es in dem Beschluss weiter.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat den Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) begrüßt. "Wir wollen kein Notabitur", teilte er am Mittwoch mit. Der Beschluss der KMK zeige, dass Bildungsföderalismus funktioniert, so Piwarz. "Derzeit gehen wir von einem geplanten Verlauf der Prüfungstermine aus", teilte er mit. Damit würden die Abiturprüfungen in Sachsen am 22. April beginnen. Sollte sich an den Terminen etwas ändern, würden Sachsens Schüler rechtzeitig informiert. 

Schleswig-Holstein war zuvor von seinen Plänen abgerückt, die Schulabschlussprüfungen in diesem Schuljahr wegen der Corona-Krise ausfallen zu lassen. Für das Vorhaben soll es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in der KMK-Schaltkonferenz deutliche Kritik von fast allen Ländern gegeben haben. Die Präsidentin der Ministerkonferenz und rheinland-pfälzische Ressortchefin, Stefanie Hubig (SPD), sagte laut einer Mitteilung nach dem Gespräch, man habe nun klare Vorgaben für die Schülerinnen und Schüler. "Für sie ist es besonders wichtig, dass sie jetzt Planungssicherheit haben, gleichzeitig steht ihre Gesundheit für uns an erster Stelle."

Bekräftigt habe die KMK ferner ihren Beschluss vom 12. März, wonach die Länder die erreichten Abschlüsse dieses Schuljahres auf der Basis gemeinsamer Regelungen gegenseitig anerkennen werden. Den Schülern sollen keinerlei Nachteile aus der jetzigen Ausnahmesituation entstehen. In Hessen und Rheinland-Pfalz finden momentan Abiturprüfungen unter strengen Hygienevorschriften weiterhin statt. Andere Länder haben das Abi und andere Schulabschlussprüfungen verschoben. (dpa)