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Schloss Lauterbach boomt

Das Interesse am 10. Tag der Parks und Gärten war ungebrochen. Trotzdem werden neue Idee gebraucht.

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© Heidebogen

Heidebogen. Das Interesse am Tag der Parks und Gärten ist auch im zehnten Jahr ungebrochen. Im Vorjahr war mit über 6600 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt worden. Auch wenn mit 4 300 die Gästezahlen des Vorjahres nun deutlich unterschritten wurden, sind die Veranstalter vor Ort größtenteils zufrieden. Der Vorjahresrekord kam durch den gleichzeitig im Schloss Schönfeld stattfindenden SZ-Antik- und Trödelmarkt zustande, der diesmal im Schloss Oberlichtenau abgehalten wurde, welches sich nicht am Gartennetzwerk beteiligt. Zumindest hatte der benachbarte Bibelgarten einen kleinen Nutzen, denn es kamen 840 Besucher. Eine Zahl, die die Anlage bei den bisherigen neun Gartentagen noch nie erreicht hatte.

Den Eintritt zahlt man gern

Nachteilig wirkte sich die diesjährige Witterung aus, die zur Folge hatte, dass die Hauptblütezeit des Rhododendrons bereits eine Woche früher war. Deshalb zeigte sich der Besuch in der Rhododendrongärtnerei und den von Rhododendren dominierten Parks in Bischheim und am Hutberg auch deutlich geringer. Auf jährlich steigende Besucherzahlen kann dagegen Schloss und Park Lauterbach verweisen. „Im Gegensatz zu manch anderer Einrichtung wird hier Eintritt verlangt, doch den zahlt man gern, denn es stimmt hier einfach alles“, so Klaus Kroemke vom Gartennetzwerk. Der Mix aus heimatgeschichtlicher Bildung, Markttreiben, Gastronomie und Unterhaltung sowie einem quicklebendigen Verein, der dahintersteht und seine breite personelle Basis auch mobilisieren kann, führen zu diesem Ergebnis. Ähnlich positiv entwickelt sich der Schlosspark in Oberau. Erst am Sonnabend vor Pfingsten war eine neue Minigolfanlage am Waldbad Oberau errichtet worden. Es folgte am Pfingstmontag das traditionelle Pfingstsingen auf dem Gellertberg und am vergangenen Freitag der Auftritt der Dresdner Band Shamrok, die irischen Folk spielt.

Bürger im Umkreis begeistern

Der Tag der Parks und Gärten mit Schlossführungen, Kunstausstellung und ganztägig Gastronomie rundete so den ereignisreichen Mai ab. „Viel Spaß für Gäste aus Nah und Fern, neben Routen für Wanderer, Radfahrer und Walker, dem Gellertberg oder der Buschmühle – die touristische Erschließung des Friedewaldes bei Oberau schreitet voran“, konstatiert Bürgermeister Steffen Sang. Auch eine „Bank“ ist der Schlosspark Hermsdorf. 250 Besucher zählte die Schlossparkgesellschaft, wobei 60 Besucher an drei Führungen teilnahmen.

Diejenigen Anlagen sind am erfolgreichsten, denen es gelingt, die eigene Bevölkerung zu mobilisieren – ob beim Mitgestalten des Gartentages oder als Gäste. Nahezu automatisch ein Zuschauermagnet entsteht dort, wo die einheimischen Kindereinrichtungen zum Programm beitragen. Zusätzlich Gäste sollen die Bustouren bringen. Der „Austausch“ der Teilregionen – „die Oberlausitzer fahren ins Meißnische, die Elbtaler fahren in die Oberlausitz“ hat neuen Schwung gebracht und sich bereits zum zweiten Mal bewährt. Der Versuch, die Südbrandenburger ins Boot zu holen, fiel in diesem Jahr mangels Nachfrage ins Wasser, obwohl es im Vorjahr angefragt und Bedarf angemeldet wurde. Hier gilt es weiter darüber nachzudenken, wie neue Besucher gewonnen werden können.

Auch das Experiment, eine Radtour mit Teilnehmern aus dem Elbtal von Großenhain aus zu starten, hat nicht funktioniert. Hier werden neue Ideen gesucht. (SZ)