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Schöner schenken mit der SZ-Redaktion

Womit mache ich meinen Lieben Weihnachtsfreuden? Persönliche Tipps von SZ-Redakteur Marcel Pochanke. 

Von Marcel Pochanke
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© Montage: SZ-Bildstelle

Schenken, weil es äußere Anlässe verlangen, ist eine Qual. Aber Rituale sind wichtig, damit Gemeinschaften stark sind. Kleine oder große. Damit können die Spiele beginnen. Und ganz nebenbei versucht man, mit Geschenken immer auch den Beschenkten ein klein wenig zu lenken. Soll man nicht? Ach was.

Für die Ohren

Wenn einer aufbricht, das Riesenreich der klassischen Musik zu entdecken, kann es passieren, dass er auf einen Komponisten stößt, dessen Name neben Bach oder Händel merkwürdig heraussticht: Georg Philipp Telemann. Irrlichternde, faszinierende Melodien. Zarte, unmittelbare Vielschichtigkeit, als säßen winzige Männlein im Radio und legten drauflos, was das Zeug hält. Dazu die oft immer noch unterschätzte Blockflöte. Also schenkt euren Kindern Telemann! Vielleicht fehlt der Bass. Aber das Verlangen wächst sich aus.

Für die Augen

Am 2. und 3. März gastiert das Deutsche Theater mit „Warten auf Godot“ im Dresdner Schauspielhaus. „Landstraße. Ein Baum. Abend.“ Viel Leere auf der Bühne. Ein Lustgarten für Regisseure. Ivan Panteleev spielt in der Berliner Inszenierung die komödiantische Karte. Am Rande des Grabes, nachts durchgeprügelt und vergeblich auf Godot wartend, ist das womöglich nicht die schlechteste Attitüde. Noch gibt es Karten ab 18 Euro.

Für den Kopf

Die Liebeskunst von Ovid, in der tollen Ausgabe des Berliner Galiani Verlags. Ein Autorenteam hat rund um die knappen und oft verblüffenden Verse einen virtuosen Kommentar geschaffen. Ein Prachtband. Warum nun aber „Liebeskunst“ für den Kopf? Wer das nicht versteht, möge Ovid lesen.

Fürs Herz

Schreiben Sie ein Gedicht. Versuchen Sie es. Warum kommt eigentlich kaum noch jemand darauf? Ist das zu elitär geworden? Egal. Schleife drum und unter den Baum damit.

Fürs Rückgrat

Noch ein Buch: „Leitfaden für erwachsene Idealisten“ nennt Susan Neiman ihr Buch „Moralische Klarheit“. Die Lektüre ist eine gute Warnung, sich beim Versuch, die Dinge zu ändern, die geändert werden müssen, nicht in Sprach- und Metadebatten zu verlieren. Diejenigen, die untragbare Verhältnisse schaffen, tun dies häufig einfach. Ohne Diskussion.

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