Dresden. Die Flugverbindung zwischen Dresden und Hamburg wird noch früher eingestellt, als geplant. „Der letzte Direktflug findet Mitte Februar statt“, teilte die Fluggesellschaft Eurowings am Mittwoch auf SZ-Anfrage mit. Bisher verbindet Eurowings die Elbmetropolen Montag bis Freitag zweimal täglich, sonntags gibt es je einen Flug. Ursprünglich wollte die Lufthansa-Tochter die Strecke bis zum Auslaufen des Winterflugplans Ende März bedienen. SZ-Leser wurden nach eigenen Angaben bereits auf Verbindungen mit Umstieg in Stuttgart oder Köln/Bonn umgebucht.

Seit gut einem Jahr gibt es Gerüchte, dass auch der siebente Versuch einer Airline, die Partnerstädte an der Elbe zu verbinden, nicht von Dauer ist. Die später auf Eurowings umetikettierte Germanwings hatte die Linie seit September 2014 bedient. „Wir bedauern die rein wirtschaftliche Entscheidung der Fluggesellschaft, müssen sie aber respektieren“, reagierte ein Sprecher des Flughafen-Konzerns bei der ersten Ankündigung der Streichung.

Der Airport in Klotzsche hatte in den vergangenen Jahren um die Strecke gekämpft und auch mit einer Plakataktion die Werbetrommel gerührt. Der Erfolg blieb aus: Im Schnitt war kaum die Hälfte der 90 Sitze in der Canad-air CRJ 900 und der 144 Plätze im Airbus A319 besetzt. Offenbar gibt es in und um Dresden eine Diskrepanz zwischen politischem Wunsch und tatsächlichem Bedarf. 2014 hatten Unternehmen, Kammern, Verbände und Hochschuleinrichtungen in großen Zeitungsanzeigen bessere Flugverbindungen auch nach Hamburg gefordert.

Die Verbindung zwischen den beiden Partnerstädten an der Elbe steht unter keinem guten Stern. Seit 1989 hatten sich sieben Fluggesellschaften erfolglos an ihr versucht: nach der DDR-Staatsairline Interflug auch die Lufthansa, Hamburg Airlines, Cirrus, Germanwings, OLT und Eurowings. (SZ/mr)