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Schornsteinbrand in Neukirch

Der Gasthof „Zum Erbgericht“ ist Sonnabend möglicherweise einer Katastrophe entgangen. Weil ein Nachbar aufmerksam war.

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© Rocci Klein

Von Rocci Klein

Neukirch. Funken und Flammen schlugen am Sonnabend gegen 21 Uhr aus dem Schornstein des historischen Gasthauses „Zum Erbgericht“ an der Dresdener Straße in Neukirch. Ein Nachbar bemerkte es und informierte die Feuerwehr. 80 Kameraden der freiwilligen Feuerwehren Neukirch, Putzkau, Steinigtwolmsdorf, Wilthen und Tautewalde waren im Einsatz.

Brand Erbgericht Neukirch

Am Ende konnten sie den Schornsteinbrand ohne größere Schäden löschen. Der Einsatz dauerte trotzdem zweieinhalb Stunden, da in solch einem Fall nicht direkt mit Wasser gelöscht werden kann. Die Feuerwehrleute aus Wilthen setzten einen Hubsteiger ein, um an den Schornstein zu gelangen. Auch der zu Hilfe gerufene Schornsteinfeger wurde auf diese Weise nach oben gefahren und entfernte den brennenden Ruß. Gäste waren zur Zeit, als die Funken bemerkt worden sind, nicht mehr im Restaurant.

Der Funkenflug habe am Gebäude keine Schäden hinterlassen, sagte Tino Unrath, Inhaber des Neukircher Erbgerichtes. Am Sonntag war die Gaststätte wie gewohnt geöffnet. Der Betrieb läuft ohne Einschränkungen. Warum sich der Ruß im Schornstein entzünden konnte, ist bislang unklar. Der Schornstein werde regelmäßig gewartet, er sei erst im November gekehrt worden, sagte der Gastwirt.

Gefahr durch Glanzruß

Dass es in Schornsteinen zum sogenannten Glanzruß kommt, ist keine Seltenheit. Doch nicht überall endet ein von ihm ausgelöster Funkenflug so glimpflich wie in Neukirch. Glanz- oder auch Hartruß entsteht meist dann, wenn feste Brennstoffe, wie zum Beispiel Holz, nicht vollständig verbrennen. Das kann passieren, wenn Holz nicht ausreichend getrocknet ist. Der Ruß lagert sich dann im Schornstein ab und kann zu einem Feuer führen.

Durch den rechtzeitigen Hinweis des Nachbarn ist möglicherweise ein Brand in einem der letzten Traditionsgaststätten Neukirchs, zu der auch der Hotelbetrieb gehört, verhindert worden. Während des zweieinhalbstündigen Feuerwehr-Einsatzes am späten Sonnabendabend musste die Bundesstraße 98 voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde über Nebenstraßen im Ort umgeleitet.