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Schüler drehen 14 Filme über ihr Döbeln

Die Siebtklässler entwickeln eine ganz neue Sicht auf ihre Heimatstadt. Und zwar durchs Kameraauge.

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Von Jens Hoyer

Langschwänzige Nager wuseln auf dem Bildschirm der kleinen Videokamera. „Ich finde Ratten süß. Ich will meine Mama überreden, dass ich wieder eine bekomme“, meint Jasmin Schreck. Die Schülerin der 7c der Mittelschule am Holländer hat die Ratten und ein paar Zierfische im Glas in der Zoohandlung in der Innenstadt gefilmt. 14 Mädchen und Jungen waren gestern vom Stadtmuseum im Rathaus ausgeschwärmt, um mit kleinen Videokameras auf Bilderjagd zu gehen. „Döbeln und ich“, so heißt das Projekt, in dem sie eine Woche lang ihre Heimatstadt mit der Kamera entdecken werden. Am Ende entstehen 14 ganz individuelle Dokumentarfilme, mit dem die Schüler ihr ganz eigenes Bild von Döbeln entwerfen.

Betreut wird das Projekt von zwei Profis. Sophie Narr und der gebürtige Schweizer Ralph Etter arbeiten in Berlin als freischaffende Regisseure und Autoren. Gestern war so etwas wie die Generalprobe. Die Schüler sollten erst einmal den Umgang mit den kleinen HD-Kameras ausprobieren und die ersten Erfahrungen bei der Gestaltung sammeln. „Sie sollen ihre Umgebung mit anderen Augen sehen, nämlich durch das Kameraauge“, sagte Ralph Etter. Den Rest der Woche drehen die Schüler dann unter Anleitung der beiden das Rohmaterial für die Streifen, die jeweils etwa fünf Minuten Länge haben werden. „Geschnitten werden die Filme aber in Berlin“, sagte Sophie Narr. Später soll es eine Präsentation der gedrehten Filme geben.

Die Akademie der Künste Berlin und das Mittelsächsische Theater bieten unter dem Titel „Kunstwelten“ eine ganze Reihe solcher Projekte für Schulen in Mittelsachsen an. Unter anderem sind auch noch eine Musikwerkstatt in der Mittelschule Waldheim und eine Plakataktion mit dem Lessing-Gymnasium Döbeln geplant. „Das ist ein ganz neues Projekt. Da haben wir sehr gern zugegriffen“, sagte Kathrin Fuchs vom Döbelner Stadtmuseum.