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Schülerrat stellt sich gegen Mobbing auf

Mit einem besonderen Projekt rütteln in Ehrenberg die Schüler wach. Und sie wollen helfen, ihr Schulklima zu verbessern.

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© Scolasti

Von Anja Weber

Ehrenberg. Was Mobbing in der Schule anrichten kann, zeigt ein aktueller Fall aus den USA: Eine Mutter postet ihren im Sarg aufgebahrten Sohn. Der Zwölfjährige hat sich erhängt. Er wurde in der Schule gemobbt. Ein schockierender Fall.

Soweit soll es nicht kommen. Deshalb gibt es in manchen Schulen ganz unterschiedliche Mobbing-Projekte. Der Schülerrat an der Förderschule Ehrenberg hat eine Idee entwickelt, wie er Mitschüler erreichen könnte. Sie haben sich entschieden, das Thema in eine Theaterszene zu packen. Professionelle Hilfe kam von der Theaterpädagogin Elisa Moser und Mandy Merker von der Aktion Zivilcourage. Die Schüler haben sich im Vorfeld selbstständig mit Mobbing auseinandergesetzt. „Es ist eine gute Gelegenheit für alle, sich dem Thema zu nähern, um neue Wege des gemeinsamen toleranteren Umgangs zu finden“, sagt Tino Scolasti, Schulsozialarbeiter des DRK Sebnitz. Denn Mobbing sei auch an der Ehrenberger Förderschule ein Thema. Das bestätigen die Mitglieder des Schülerrates, die von der Aktion Zivilcourage extra für ihr Projekt T-Shirts bekommen haben, mit dem Aufdruck: „Wir gegen Mobbing. Gemeinsam sind wir stark“. Um das auszudrücken haben sie zwei Alltagsszenen einstudiert und diese unlängst vor allen Schülern aufgeführt: Einem Mädchen wird der Rucksack von den Schultern gerissen, die Sachen verstreut und ein Liebesbrief enttarnt. In der zweiten Szene wird ein Mädchen gezwungen, etwas anzuziehen, was sie nicht möchte. Nach der Aufführung wurden mit Schülern und Lehrern deeskalierende Methoden entwickelt, wie sie sich gegen Mobbing wehren können. In den Szenen selbst lief es darauf hinaus, dass der gemobbte entweder selbst weggegangen ist, ein Lehrer gerufen wurde oder jemand von sich aus geholfen hat. Ziel des Projektes ist auch, den Respekt vor einander zu trainieren sowie das gemeinsame Helfen in Notsituationen. Außerdem hat der Schülerrat einen Mobbing-Kodex erarbeitet, den nach der Aufführung jeder Schüler unterschreiben konnte, der es wollte.