Von Tobias Wolf
Die Flüchtlinge im Zeltcamp an der Bremer Straße besitzen nur noch, was sie bei sich tragen, sagte Rüdiger Unger gestern, der Landeschef des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Deshalb sammelt die Hilfsorganisation seit jetzt wieder Spenden für die rund 1 100 Asylbewerber. Außerdem soll heute die Notunterkunft in der Nöthnitzer Straße bezogen werden, sodass der Bedarf weiter steigen wird.
Dringend gebraucht werden vor allem Männerschuhe in den Größen 40 bis 44, egal, ob Sneaker, Turnschuhe oder Halbschuhe. Dazu Damenschuhe ohne Absatz oder Ballerinas in den Größen 36 bis 42. Denn das Schuhwerk der Flüchtlinge ist von den Strapazen der Flucht gezeichnet und oft unbrauchbar.
Auch lange Hosen für Männer, dünne für die derzeit sommerlichen Temperaturen, aber auch dicke für kalte Tage sind gesucht, ebenso wie weite Damenbekleidung. Die Nachfrage nach Hygieneartikeln und Waschzeug hat das DRK inzwischen im Griff. Unter anderem hatte die Drogeriekette dm spontan Waren im Wert von 3 000 Euro angeliefert, um den Mangel kurzfristig zu beheben. All das werde derzeit nicht benötigt, ebenso wie Haushaltgeräte, Haushaltsgegenstände und elektrische Geräte. Der aktuelle Bedarf werde jeweils auf der Facebookseite des DRK Kreisverbands Dresden veröffentlicht, so Sprecherin Ulrike Peter. Ein Spendenkonto für Geldzuwendungen ist ebenfalls eingerichtet und auf der Internetseite des DRK zu finden. Schon in der vergangenen Woche hatten Hunderte Dresdner Spenden vorbeigebracht, um den Flüchtlingen zu helfen. Das Netzwerk „Dresden für Alle“ hatte die Aktion organisiert und war mit rund 100 Freiwilligen vor Ort. Außerdem stellte das Netzwerk den Kontakt zu gut 100 Dolmetschern her, die im Lager die nötigsten Dinge übersetzen können. „Die enorme Spendenbereitschaft der Menschen hat uns sehr beeindruckt“, sagt Netzwerksprecher Eric Hattke. „Wir entwickeln derzeit ein Spendenkonzept, das die dringend benötigten Gegenstände zielgerichtet zu den Flüchtlingen bringen soll.“
Auch Spielzeuge wurden in großen Mengen abgegeben, die den Kindern im Camp zugutekommen sollen. Unter anderem hatten Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums Geld gesammelt und dafür neue Spielsachen gekauft. Inzwischen ist ein Kinderzelt im Camp eingerichtet, das von Dresdnerinnen betreut wird.
Mehr Informationen unter www.drk-dresden.de