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Schul-Neustart in Rietschen

Seit Montag nutzt die Fallada-Schule das umgebaute und erweiterte Schulhaus. Auch der Schulhof ist bestens ausgestattet.

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© André Schulze

Von Carla Mattern

Normalerweise haben die Erstklässler am ersten Schultag Herzklopfen kostenlos. Am Montag waren es gleich 85 Mädchen und Jungen , 17 Lehrerinnen und Lehrer, fünf pädagogische Unterrichtshilfen und ein Hausmeister sowie jede Menge Mütter und einige Väter, die voller Vorfreude und etwas Aufregung in das neue Schuljahr starteten. Denn an diesem Montag war für alle der erste Tag im neuen Schulhaus am neuen Schulstandort. Die Kinder und Erzieher der Hans-Fallada-Schule, Schule für Erziehungshilfe, sind von Weißwasser nach Rietschen gezogen.

Erster Schultag in Rietschen im doppelten Sinn: Am Montag begann nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Schule selbst der Unterricht zum ersten Mal am neuen Standort Rietschen. Cornelia Schölzke als Leiterin der Hans-Fallada-Schule begrüßt die Sc
Erster Schultag in Rietschen im doppelten Sinn: Am Montag begann nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Schule selbst der Unterricht zum ersten Mal am neuen Standort Rietschen. Cornelia Schölzke als Leiterin der Hans-Fallada-Schule begrüßt die Sc © André Schulze
Auch für Kenneth Bläck (Foto unten) und seine Mutter Peggy war gestern Neustart im doppelten Sinn. Denn für den Zwölfjährigen ging es am Montag zum ersten Mal per Zug zur Schule. Bisher hatte er in Weißwasser einen Schulweg von fünf Minuten. Und er geht j
Auch für Kenneth Bläck (Foto unten) und seine Mutter Peggy war gestern Neustart im doppelten Sinn. Denn für den Zwölfjährigen ging es am Montag zum ersten Mal per Zug zur Schule. Bisher hatte er in Weißwasser einen Schulweg von fünf Minuten. Und er geht j © André Schulze

„Eine Schule nach Maß“

So richtig neu war zumindest der Standort niemandem. Denn viele Schüler beobachteten auf dem Weg aus dem Bus in Richtung Weißwasser, wie sich das Gebäude dank der vielen Bauleute und Handwerker veränderte. Der Schülerrat ist sogar von Weißwasser aus nach Rietschen gefahren und hat den Baufortschritt dokumentiert und den Mitschülern und Lehrern gezeigt. Das Lehrerteam um Schulleiterin Cornelia Schölzke war von Beginn der Planungen an einbezogen, konnte mit entscheiden. Aus einer grauen Maus mit energetischen Problemen hat sich das Gebäude, das früher der Gemeinde Rietschen gehörte und das der Landkreis kaufte, zu einem farbenfrohen Gebäude gemausert. „Wir haben ein Haus, das bunt und vielfältig ist wie unsere Schüler“, sagt Cornelia Schölzke, „eine Schule nach Maß.“

Lehrer und Schulträger haben in den Ferien alles dafür getan, dass die Schule zum Schuljahresstart komplett ausgestattet ist. Auch Bauleute und Reinigungsfirmen haben während der Sommerferien den letzten Schliff gegeben. Beim Kistenpacken in der alten Schule in Weißwasser halfen sogar die Schüler mit. Alles an seine Plätze geräumt haben in den vergangenen zwei Wochen die Lehrer. „Mehr als 600 Kisten haben wir ausgepackt“, sagt Cornelia Schölzke.

Am Montag nun war der große Tag, besonders für einen Erstklässler und vier neue Lehrer. Die begrüßte die Schulleiterin besonders herzlich. Dazu fanden sich alle auf dem geräumigen Schulhof ein. So manch Blick aus Kinderaugen richtete sich nicht zu den grauen Regenwolken am Himmel, aus denen es tröpfelte, sondern in Richtung der Spielgeräte. Selbst während des Regens gestern kurz nach acht Uhr, leuchteten die Farben an der Fassade und luden ins Haus ein.

Peggy Bläck begleitete am Montag ihren Sohn Kenneth zum Unterricht. Der Schulweg war bisher fünf Minuten, jetzt muss der Zwölfjährige mit dem Zug fahren. Eigentlich sollte er laut Schulamt den Bus nehmen, was nicht nur zeitaufwendiger, sondern für den Jungen auch anstrengender wäre. Immerhin können die Kinder, die Bus oder Zug nehmen müssen, die Zeit zwischen Schulende und Abfahrt im Schulclub verbringen, dort etwas essen und sich nicht selbst überlassen. Darüber informiert Lehrerin Ines Kowalsky Peggy Bläck.

Überhaupt ist der erste Schultag auch für die Eltern ein Tag, der viel Neues mit sich bringt. Eltern aus Niesky wie Madeleine Wirth und Britta Rüdiger werden sich beim Schulamt dafür einsetzen, dass es Schulwegbegleiter gibt. Die Kinder müssen die B 115 und die Bahngleise überqueren auf dem Weg zur Schule. Gestern ging das dank der begleitenden Mütter reibungslos.

Bei den anstehenden Elternversammlungen können sich auch Eltern das Schulhaus ansehen. Die feierliche Einweihung wird erst am 8. Oktober gefeiert. Erst einmal wird eingewöhnt und gelernt.