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Schuluniformen und Fünf-Uhr-Tee

Oberschüler waren in Schottland. Davon berichtet ein Teilnehmer.

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Schottische Schüler tragen Schuluniform, wie dieses Gruppenbild belegt.
Schottische Schüler tragen Schuluniform, wie dieses Gruppenbild belegt. © privat

Von Mary Goldbach

Ebersbach. Als wir Kelso, eine Stadt in den Scotish Borders, erreichten, wurden wir von einem wundervollen Ambiente überrascht. Man fühlte sich wie in einem Film: Altmodische Läden, darüber Wohnungen, und alles war weihnachtlich geschmückt, von Lichterketten an den Häusern bis hin zu einem großen geschmückten Weihnachtsbaum.

Einmal eine Schule in einem anderen Land besuchen, davon träumt doch jeder. Die Kelso High School ist fünfmal so groß, wie die Oberschule Ebersbach und hat rund 1200 Schüler. Sie wurde letztes Jahr im September eröffnet und bietet eine große Auswahl an Sportprogrammen: von Rugby über Hockey bis hin zu Football. 

Vor unserer Reise hat jeder einen Briefpartner bekommen, mit dem wir regelmäßig geschrieben haben und welcher auch für den ganzen Aufenthalt in Schottland unser Partner war. Es gibt viele Unterschiede zwischen den beiden Schulsystemen. Handys zum Beispiel sind in Kelso im Unterricht erlaubt, und wenn man dort auf die Toilette geht, muss man sich in eine Liste eintragen. Wenn man zurückkommt, muss man dort unterschreiben. Es gibt auch Schuluniformen.

Die Menschen in Schottland sind alle sehr herzlich und richtige Familienmenschen. Und was den traditionellen Tee angeht, den gibt es tatsächlich. In meiner Familie zum Beispiel gab es jeden Tag Tee.

 Ein weiterer Unterschied ist die Zusammensetzung des Stundenplans. In Deutschland haben wir alle Fächer von den Naturwissenschaften bis zu den kreativen Bereichen. Im Kelso dagegen können die Schüler ihre Fächer selbst wählen. 

Pflicht ist nur, dass die Schüler in den Klassen 5 bis 7 an der Kelso High School die Fremdsprachen Deutsch und Französisch belegen müssen und sich erst danach entscheiden können, welche sie machen wollen, ob überhaupt.

Wir realisierten, dass wir wirklich auf die englische Sprache angewiesen sind. Doch gerade dadurch haben wir gelernt, und schon nach unserem ersten Tag hat sich unser Englisch verbessert. 

Am Samstag waren wir auf einer Küstentour. Zuerst sind wir nach Berwick, einer Stadt an der englischen Ostküste gefahren, und sind teilweise durch die Stadt und an dem Fluss Tweed entlang spaziert, vorbei an vielen Brücken, darunter auch der berühmten Royal Border Bridge, einer Brücke, welche 1850 eröffnet wurde und die man noch heute überqueren kann. Als Nächstes fuhren wir an die Coldingham Bay, eine Bucht in den Scotish Borders. 

Dort liefen wir in der Bucht am Meer entlang und wanderten über einen kleinen Berg. In Eyemouth aßen wir typisch Fish and Chips und schauten uns das Denkmal an, welches an die Sturmkatastrophe erinnert, die sich am 14. Oktober 1881 in Eyemouth ereignete. Es symbolisiert die 189 Menschen, dir bei diesem Unglück starben.

Zum Abendbrot gab es ganz traditionell Haggis mit Kartoffelbrei und Rübenbrei, eine Spezialität aus Schottland. Wir verbrachten Zeit in unserer Gastfamilie und sind am vorletzten Tag nach Edinburgh gereist, waren in der Camera obscura und der Welt der Illusion, einer Touristenattraktion auf der Royal Mile in der Nähe des Edinburgh Castle, wo die Sinne verrücktspielen. 

Danach haben wir das National Museum von Schottland besucht, ein Museum, in dem es nie langweilig wird. Es ist geteilt in verschiedene Abteilungen: Weltall und Flugzeuge, Mode von früher bis heute, Tiere und Natur und moderne Technologie. Man kann vieles selbst ausprobieren. Es ist super interessant.

Zeitig aufstehen, frühstücken, nach Edinburgh fahren, ins Flugzeug steigen, nach Berlin fliegen und wieder nach Hause fahren – so sah der letzte Tag aus und er war das Ende einer wunderbaren Reise. 

Wir haben ein Land entdeckt, das in Sachen Landschaft und Kultur so einiges zu bieten hat. Ein großes Dankeschön vor allem an Lehrerin Küllmann, ohne sie wäre diese Reise wohl nie möglich gewesen und an Frau Herrmann und Frau Kulke.