Döbeln
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Schwächelndes Spitzenduo

Während die Hochweitzschner die ersten Punkte verlieren, schlittert der BC Hartha vorm Schlagerspiel in die Ergebniskrise

Von Dirk Westphal
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Gleisbergs Doppeltorschütze Tom Schubert (7) versucht, den Harthaer Robin Fritzsche am Weiterkommen zu hindern.
Gleisbergs Doppeltorschütze Tom Schubert (7) versucht, den Harthaer Robin Fritzsche am Weiterkommen zu hindern. © Thomas Kube

Fußball – Kreisliga A Staffel Ost. Bislang dominierten zwei Mannschaften die Kreisliga A Staffel Ost. Mit acht Siegen aus acht Spielen marschierte der SV Medizin Hochweitzschen vornweg, dahinter rangierte sich der BC Hartha ein. Der gewann allerdings seine zwei letzten Spiele nicht mehr und musste nun beim SV 29 Gleisberg die erste Saisonniederlage hinnehmen. Aber auch die Westewitzer büßten am neunten Spieltag, vor dem Aufeinandertreffen mit den Harthaern am kommenden Wochenende, die ersten Punkte ein, was wieder für etwas mehr Spannung in der Liga sorgt.

Auf dem Gleisberger Sportplatz hatte nach dem bisherigen Saisonverlauf so richtig niemand daran geglaubt, dass die Gastgeber im Treffen der vor der Saison meistgenannten Titelanwärter den BC Hartha eine 3:0-Niederlage zufügen können. Die Baumert-Schützlinge hatten einen Fehlstart in der Liga hingelegt, arbeiteten sich mittlerweile aber nach und nach vor. 

Der BC dagegen schwächelte erst in den vergangenen drei Spielen und hat da immerhin sieben Punkte liegengelassen. Dabei begannen die Gäste stark, schlugen die technisch feinere Klinge mit einem ordentlichen Offensivpressing. In Führung gingen allerdings die Gleisberger, die als Mannschaft auftraten. Tom Schubert bestrafte in der 34. Minute einen Torwartfehler der Gäste. 

Die Harthaer zeigten sich beeindruckt von der kompakt stehenden SV-Mannschaft, die hochmotiviert aus der Kabine kam. Tom Schubert legte gegen die noch mehr drückenden Gäste nach einem Konter das 2:0 nach. Die sich in der Folge ergebenden Möglichkeiten, nutzten die Harthaer in der Folgezeit nicht. Das bestraften die Platzherren in der Schlussphase mit weiteren Kontern, von denen Markus Pilz einen zum 3:0 nutzte und den Deckel auf den Heimsieg draufmachte. 

„Ein saustarker Gegner und Aufstiegskandidat von der Spielanlage her. Aber wir haben als Mannschaft funktioniert und sind gegen diesen Favoriten belohnt worden“, sagte SV-Spielertrainer Frank Baumert. Sein Gegenüber Peter Eigenwillig erklärte: „Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig getan. Das ist am Ende bestraft worden. Gleisberg hat clever gespielt und sich dafür belohnt. Meine junge Mannschaft muss lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Es bleibt jedenfalls spannend in der Liga, die so auch richtig Spaß macht.“

Bei tristen Novemberwetter entwickelte sich zunächst ein gutklassiges, rassiges Kreisligaspiel zwischen Tabellenführer SV Medizin Hochweitzschen und dem Tabellendritten SV Traktor Mochau. Die erste halbe Stunde bot den Zuschauern alle Facetten des Fußballs. Der Tabellenführer hatte schon nach 120 Sekunden die erste dicke Torchance durch Christopher Wiesner. Mit seiner ersten Möglichkeit ging allerdings der Gast in Führung. Sylvio Schwitzky schloss einen Angriff über die linke Seite mit strammen Schuss ins Eck ab. 

Kurz darauf die Ausgleichschance für Medizin. Doch Sebastian Helm setzte das Leder vom Elfmeterpunkt neben den Pfosten. Ein strittiges, nicht gegebenes Abseitstor von Christopher Wiesner nach elf Minuten ging dem hochverdienten Ausgleich durch Dominik Mulke (17.) voran. Fünf Minuten später sah Traktor-Spieler Christian Partzsch die Ampelkarte. 

Von nun an veränderte der Gast seine Grundordnung. Der Spielfreude der Mediziner wurde mit einer eher rustikalen Zweikampfführung begegnet. Schiedsrichter Ralf Schrock stand dem Spiel oftmals hilflos gegenüber und zog sich mit seinen Entscheidungen den Unmut der Gastgeber und ihren Fans zu. In die zweite Hälfte starteten die Mediziner mit Tommy Uhlig und Marvin Stephan in der Offensive. Weiter ging es in Richtung Traktor-Tor und in der 53. Minute wurden die Bemühungen belohnt. 

Stephan marschierte auf der rechten Seite und bediente in einer Kombination der Wechselspieler Uhlig im Strafraum, der den Ball eiskalt im langen Eck versenkte. Weitere Großchancen blieben dann allerdings ungenutzt. Das sollte sich in der 75. Minute rächen, als nach einem Freistoß Schwitzky zum Ausgleich traf. Medizin ließ in der Folgezeit die letzte Konsequenz im Angriffsspiel vermissen. Mochau dagegen verteidigte geschickt das Unentschieden. 

Ein ärgerlicher Medizin-Trainer Klaus Krzemyk: „Aus Respekt vor der Schiedsrichterleistung möchte ich zu diesem Spiel nichts sagen.“ „Wir sind glücklich über den Punkt. Umso mehr freut es uns, den gegen den Tabellenführer geholt zu haben. Wir schauen jetzt nach vorn, dann es geht gegen Wurzen“, sagte Traktor-Präsident Christian Fischer.

Ihre zuletzt aufstrebende Form stellten die Fußballer des ESV Lok Döbeln auch gegen den Falkenhainer SV unter Beweis. Die Schützlinge von Trainer Frank Domaniecki buchten in einem abwechslungsreichen Spiel einen 3:2-Sieg. Der Gast war nach 13 Minuten zwar in Führung gegangen, doch Toni Jörg Beyersdorf (26.) und Matthias Engler per Strafstoß (38.) sorgten für den Ausgleich. Darüber konnten sich die Großbauchlitzer vier Minuten freuen, denn in der 42. Minute sorgten die Muldentaler für den 2:2-Pausenstand. 

Auch im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein abwechslungsreiches Geschehen, in dem die ESV-Fans bis zur 77. Minute warten mussten, ehe sie den Siegtreffer bejubeln durften. „Aufgrund unserer Chancenvorteile und einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung“, resümierte ESV-Trainer Frank Domaniecki.

Ein Lebenszeichen sendete das bisherige Schlusslicht SV Aufbau Waldheim mit einem 3:1-Sieg bei der SG Zschaitz/Ostrau II. Entsprechend feierten die Zschopaustädter ihren ersten Saisonsieg im Waldstadion wie den Gewinn der Meisterschaft. Erwartungsgemäß waren die Jahnataler nach einer Viertelstunde durch Marco Fromme in Führung gegangen. Doch zweimal Rico Bebersdorf und ein Eigentor der SG sorgten für den Sieg der Gäste, bei denen erstmals Routinier Heiko Möbius die Abwehr zusammenhielt. 

„Wir bauen erst mal alle auf in der Hinrunde, obwohl alles da war, was laufen kann. Wir sind sprachlos“, sagte SG-Trainer Tom Herrmann zur Niederlage. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass sich die Mannschaft für den ganzen Aufwand belohnt haben. Es passt offensichtlich zwischen Trainer und Team. Und wenn alle an Deck sind, dann geht so etwas“, freute sich Aufbau-Chef Lutz Schmidt. „Und wir haben einfach auch mal das nötige Glück gehabt. Jetzt müssen wir gegen Zschadraß nachwaschen.“