In der US-Millionenmetropole Chicago ist es zu Ausschreitungen und Plünderungen gekommen. US-Medien berichten von mehreren hundert Menschen, die in der Nacht zum Montag in einer bekannten Einkaufsgegend, der sogenannten Magnificent Mile, Schaufensterscheiben demolierten und Waren stahlen. Auf Videos sind auch Auseinandersetzungen mit der Polizei zu sehen. Mehr als 100 Verdächtige seien festgenommen und zwei Menschen angeschossen worden, hieß es. 13 Polizisten seien verletzt worden..
Auslöser war offenbar ein Schusswechsel zwischen einem Verdächtigen und der Polizei. Bürgermeisterin Lori Lightfoot nannte die Ereignisse "schlicht und ergreifend kriminelles Verhalten". Möglicherweise hätten über soziale Medien geteilte Falschinformationen zu einem angeblich von der Polizei erschossenen 15-Jährigen zu den Unruhen geführt. Die Ausschreitungen treffen Chicago zu einer Zeit, in der die Straftaten in der Metropole im US-Bundesstaat Illinois, die ohnehin eine hohe Kriminalitätsrate hat, deutlich zugenommen haben.
2020 könnte die drittgrößte Stadt der USA die höchste Mordrate seit mehr als 20 Jahren erreichen. Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind viele Menschen in ihrer Existenz bedroht. Dazu kommen die anhaltenden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner, die auch dort viele Leute bewegen. (dpa)