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Schwerer Kletterunfall im Basteigebiet

Der Vorsteiger einer Zweier-Seilschaft verunglückt am Donnerstag beim Aufstieg zum Pavillonwächter. Der 67-Jährige zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu.

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Hier verunglückte der Kletterer.
Hier verunglückte der Kletterer. © Marko Förster

Zwei Männer aus Leipzig waren am Donnerstagnachmittag bei schönstem Wetter im Basteigebiet zu eine Klettertour aufgebrochen. Die Seilschaft kletterte am sogenannten Pavillonwächter an der Westkante oberhalb der Felsenbühne Rathen beziehungsweise gegenüber der Bastei.

Der Felsen hat Schwierigkeit V, das heißt, er stellt schon erhöhte Anforderungen an körperliche Voraussetzungen, Klettertechnik und Erfahrung. Der 67-jährige Vorsteiger rutschte und stürzte aus rund 15 Metern ab. Seine selbst gelegte Sicherungsschlinge hielt dabei nicht, sodass er auf den Boden aufschlug und sich schwere Verletzungen zuzog.

Die Bergwachtalarmgruppen aus Bad Schandau und Sebnitz wurden gerufen. Hinzu wurde ein Bautzener Rettungshubschrauber zum Einsatz gerufen. Zwei Ärzte, von der Bergwacht und der mit dem Hubschrauber eingeflogene, versorgten den schwer verletzten Kletterer. Er wurde an einer Winde vom Hubschrauber samt Luftretter auf einen Platz am Gamrig geflogen und zunächst im Rettungswagen behandelt. Danach wurde er mit Verdacht auf ein mehrfaches Trauma ins Krankenhaus nach Dresden-Friedrichstadt geflogen.

Oberhalb vom Kletterfelsen Pavillonwächter stand ehemals ein Pavillon aus Holz, der 1893 gebaut wurde. Bäckermeister Hermann König aus Dresden ließ diesen Pavillon errichten, so der Rathener Historiker Andreas Fels. Weil dort der Pavillon oberhalb des Kletterfelsen stand, wurde dieser Felsen 1920 von den Erstbegehern Pavillonwächter benannt.

Die Rettungskräfte der Bergwacht mussten in dieser Klettersaison bereits zu über 60 Einsätzen ausrücken. Insgesamt vier Personen sind in diesem Jahr bei Kletterunfällen in der Sächsischen Schweiz ums Leben gekommen. (mf/SZ)