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Schwimmhalle Kamenz ist startklar

Nach der Sommerpause beginnt das Schuljahr – auch mit dem Schwimmunterricht. Ist es das letzte in der Macherstraße? Stadt und Kreis müssen sich einigen.

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© Matthias Schumann

Von Frank Oehl

Kamenz. In der Schwimmhalle in der Kamenzer Macherstraße ist nach der Sommerferienpause wieder Wasser im Becken. Hallenbadleiter Robby Ludwig war jetzt noch mit letzten Reinigungsarbeiten beschäftigt, Hausmeister Frank Hübner kontrollierte die Mischbatterien in den Duschen, und Philipp Baier von der Firma Hemschik überprüfte die Dichte der Chlorgasbehälter. Damit ab Montag – pünktlich mit den neuen Schuljahr – auch der Hallenbetrieb wieder starten kann.

Letzte Arbeiten vor dem Neustart der Schwimmhalle: Philipp Baier von der Firma Hemschik überprüft die Chlorgasbehälter.
Letzte Arbeiten vor dem Neustart der Schwimmhalle: Philipp Baier von der Firma Hemschik überprüft die Chlorgasbehälter. © Matthias Schumann

Erst im März hatte der Kreistag das Geld für ein weiteres Jahr freigemacht. Manch Kreisrat sprach von einer Art „Galgenfrist“, weil man die Unterhaltung der Halle lieber in städtischen Händen sehen würde. Bei einem Sanierungsbedarf von etwa vier Millionen Euro und einem jährlichen Unterhaltungsdefizit von rund 250 000 Euro steht der kommunale Besitzer- und Betreiberwechsel allerdings vor hohen Hürden. Zuletzt, bei der Unterzeichnung der Verträge zur Sanierung der 2. Oberschule in Kamenz, hatten Landrat Michael Harig (CDU) und OB Roland Dantz (parteilos) auf SZ-Nachfrage klar gemacht, dass man noch keine Lösung für das Problem habe, daran aber intensiv arbeite.

Ziel der Wiedereröffnung des Hallenbades ab Montag ist vor allem die Absicherung des Schulschwimmens. Etwa 6 000 Mädchen und Jungen aus 38 Grundschulen und vier Förderschulen der Region – die weitesten reisen sogar aus Radeberg an – lernen dort, wie man sich über Wasser hält. Das Schwimm-ABC ist also Sache der Städte und Gemeinden, und nicht des Landkreises. Wobei die Vorzüge eines Schulschwimmzentrums wie in Kamenz natürlich regional und nicht lokal begründet sind. Ganz abgesehen vom am Ende lebensrettenden Training der Wasserwachten Elstra und Kamenz und vom weithin anerkannten, engagierten Vereinssport des Ostsächsischen Schwimmvereins (OSSV). Auch deshalb kann der Landkreis Bautzen, der als Altkreis Kamenz die frühere NVA-Schwimmhalle übernahm, hier nicht einfach Tabula rasa machen.

Wie also kann ein Kompromiss aussehen? Auf die Stadt Kamenz wird eine Art „Sitzgemeindeanteil“ beim Zuschussbedarf zukommen. Er könnte 20 Prozent betragen, hieß es zuletzt. Außerdem wird es ein höheres Entgelt geben, dass der Kreis allen am Schulschwimmen in der Halle beteiligten Kommunen abverlangen will. Bis September soll dafür eine neue Entgeltordnung vorliegen. Höhere Vereinsgebühren und Preise für die Bürger sind nicht geplant. Das war der Stand im März.