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Schwimmunterricht gesichert

Etwa vier Monate bleibt die Halle in Riesa zu. Trotzdem wurde eine Lösung gefunden.

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© Sebastian Schultz

Von Stefan Lehmann

Riesa. Der genaue Fahrplan entscheidet sich noch, doch schon jetzt steht fest: Das Riesaer Hallenschwimmbad wird wegen der umfangreichen Sanierung im kommenden Jahr länger geschlossen sein als sonst. Vor allem den Schul- und Vereinssport wird das betreffen. Der Badbetreiber Magnet steht vor der Herausforderung, die Auswirkungen so gering wie möglich zu gestalten.

„Derzeit gibt es noch keine konkreten Informationen für die Schulen“, erklärt Stadtsprecher Uwe Päsler. Die Magnet arbeite aber intensiv daran. „Letztlich betrifft es ja etwa acht Wochen. Denkbar ist also, dass alles etwas komprimiert wird.“ Die erste Hälfte würde dann bis Weihnachten Schwimmunterricht haben, die zweite im Januar beginnen. „Damit wäre dennoch ein Großteil des Schwimmunterrichts gesichert.“ Bei der Magnet zeigt man sich ebenfalls zuversichtlich. Auf den Schwimmunterricht werden die Bauarbeiten aber keinen größeren Einfluss haben, sagt Geschäftsführer Reiner Striegler. „Die Zeitpläne mit den einzelnen Schulen regeln wir jedes Jahr vertraglich für das Schuljahr. Bis Ende Mai haben die Schulen den Schwimmunterricht meist abgeschlossen.“ Das sei auch für das Schuljahr 2018/2019 so. In Ausnahmefällen sei es in der Vergangenheit so gewesen, dass einzelne Klassen im Juni noch gekommen seien. Lediglich die Sportklassen haben das Hallenschwimmbad immer bis kurz vor Beginn der Sommerferien genutzt. Wenn voraussichtlich Mitte Mai die Bauarbeiten im Innenbereich des Hallenschwimmbades starten, dann werde der Schwimmunterricht bereits abgeschlossen sein, so die Planung.

Koordiniert wird der Unterricht über das Schulschwimmzentrum, erklärt Stadtsprecher Uwe Päsler. „Das läuft in Verantwortung des Hallenschwimmbades, auch eine Lehrerin ist abgeordnet, um die Organisation zu managen.“ Die Kosten für die Bahnen zahle die Stadt. „In der Regel hat eine Hälfte der 2. Klassen bis zu den Winterferien Schwimmunterricht, die andere Hälfte dann danach bis zum Sommer.“ Das betreffe die Grundschulen, an den Förderschulen sei die Aufteilung etwas anders geregelt.

Insgesamt lernen Schüler aus 15 Schulen der Region in Riesa schwimmen, die Riesaer Stadtverwaltung spricht allein von 280 Kindern der Grund- und Förderschulen. „Die Anzahl ist deutlich angestiegen“, sagt Reiner Striegler. Eine Ursache sei sicher die Schließung der Halle in Gröditz vor einigen Jahren. Die Schüler machen mittlerweile etwa 15 Prozent der Gesamtauslastung des Riesaer Bades aus, schätzt der Magnet-Geschäftsführer. Klassen aus Oschatz erwartet Reiner Striegler übrigens nicht. In Riesas Nachbarstadt wird das Hallenschwimmbad ab Ende Oktober für mehr als ein Jahr geschlossen bleiben. Von dort hatte es vor etwa zwei Jahren auch Anfragen gegeben, bestätigt Striegler. Die hätten sich aber letztlich zerschlagen: Die Verträge mit den anderen Grundschulen waren da schon geschlossen, die Oschatzer Klassen hätten mit den Zeiten vorliebnehmen müssen, die übrig blieben. Dennoch hofft man bei der Magnet, den einen oder anderen Badegast aus der Oschatzer Region nach Riesa ins Frei- oder Hallenschwimmbad locken zu können.

Inwieweit der Vereinssport von den Bauarbeiten betroffen sein wird, hängt letztlich vom konkreten Zeitplan ab. „Das entscheidet sich frühestens zum Jahreswechsel“, so Reiner Striegler. Möglicherweise könne man für die Schwimmer das große Becken noch ein paar Tage länger gefüllt lassen. Alternativ sei auch das Freibad ein möglicher Ausweichstandort. Am stärksten betroffen wäre der SC Riesa. Mehr als 480 Sportler zählen die Abteilungen, die das Bad nutzen. „Wir kennen noch keine Details“, sagt SC-Sprecher Sebastian Lohse. „Deshalb haben wir noch nicht im Detail abgesprochen, wie wir das abfedern.“ Wenn das Wetter stimmt, dann seien zum Beispiel die Freibäder eine Alternative, schließlich finden die Bauarbeiten in der wärmeren Jahreshälfte statt. Für alle Abteilungen werde das aber wohl nicht möglich sein, so Lohse. „Wir sind aber dran, gemeinsam mit Stadt und Stadtwerken eine Lösung zu finden.“