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Sebnitz feiert ein rauschendes Blütenfest

Wenn Sebnitz am 18. und 19. April zu den diesjährigen, nunmehr 13. Blumentagen einlädt, wartet auf die Gäste ein gewaltiger, farbenprächtiger Augenschmaus: Anlässlich des Jubiläums „175 Jahre Kunstblumen aus Sebnitz“ fällt das große Volksfest wesentlich opulenter als bisher aus.

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Von Thomas Möckel

Wenn Sebnitz am 18. und 19. April zu den diesjährigen, nunmehr 13. Blumentagen einlädt, wartet auf die Gäste ein gewaltiger, farbenprächtiger Augenschmaus: Anlässlich des Jubiläums „175 Jahre Kunstblumen aus Sebnitz“ fällt das große Volksfest wesentlich opulenter als bisher aus. Um möglichst viele Besucher anzulocken, haben die Veranstalter einige Neuheiten erdacht.

Den Reigen eröffnen wird die große Sonderausstellung in der Sebnitzer Stadthalle, die ihresgleichen sucht: Noch nie zuvor war eine außerhalb von Messen gezeigte Kunstblumen-Schau größer. Einer der ersten Besucher wird Stanislaw Tillich sein – die Stadt gewann den sächsischen Ministerpräsidenten als Schirmherr der 13. Blumentage.

Zum Höhepunkt des üppigen Blütenfestes gerät aber der große Festumzug, der am Sonntag erstmals zu einem Rundkurs durch die Sebnitzer Innenstadt startet. In mehreren Bildern dokumentieren die Darsteller die wechselvolle Geschichte des Kunstblumenhandwerks in Sebnitz – von der Ansiedlung der ersten Blumenmacher 1834 über den rasch wachsenden Industriezweig bis hin zum Niedergang der mächtigen Produktionsstätten.

Einen wesentlichen Teil des Umzugs nimmt der VEB Kunstblume Sebnitz ein, einst der größte Produktionsbetrieb, der die Stadt Sebnitz sowie die Region ringsherum außerordentlich prägte. Der Betrieb bestand 37 Jahre –von 1953 bis 1990. Das Unternehmen exportierte seine Erzeugnisse in 35 Länder auf fünf Kontinenten. Die Zahl der Mitarbeiter erreichte 1975 ihren Höhepunkt. 5265 Beschäftigte zählte der Betrieb damals, davon waren 85 Prozent Frauen. Hinzu kamen noch 4000 Mitarbeiter, die daheim arbeiteten und Kunstblumen u.ä. herstellten. Damit die ehemals Beschäftigten in Erinnerungen schwelgen können, haben die Blumentage-Veranstalter einige Schätze zutage gefördert. Im Filmcafé in der Stadthalle laufen in einer Endlosschleife historische Streifen aus der Betriebsgeschichte, beispielsweise von 1974 und 1983. „Darin werden sich sicher einige wiedererkennen“, sagt Erik Beckert von den Fremdenverkehrsbetrieben Sebnitz-Hinterhermsdorf.