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Holocaust-Überlebende erzählt ihre Geschichte in Sebnitz und Neustadt

Die Kirchgemeinden haben eine Zeitzeugin aus der Zeit des Nationalsozialismus zum Gespräch eingeladen. Online kann jeder dabei sein.

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Michaela Vidláková im Sommer 1942 im Alter von fünf Jahren, wenige Monate vor der Deportation nach Theresienstadt.
Michaela Vidláková im Sommer 1942 im Alter von fünf Jahren, wenige Monate vor der Deportation nach Theresienstadt. © Michaela Vidláková

Am Mittwoch, dem 25. Januar, laden die Kirchgemeinden in Sebnitz und Neustadt zu einem Zeitzeugen-Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Michaela Vidláková ein. Anlass ist der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus zwei Tage später.

„Nie wieder!“, lautete der Ruf nach dem Zweiten Weltkrieg. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. „Wir müssen die Geschichten weitergeben, aber wir müssen auch etwas tun!“, sagt Michaela Vidláková, die 1936 in Prag als Jüdin geboren. Sie überlebte mit ihren Eltern das Konzentrationslager Theresienstadt. Die Großeltern und ein Onkel wurden in Auschwitz und Treblinka ermordet.

Deportationen auch aus der Sächsischen Schweiz

Mit der Veranstaltung wollen die Organisatoren die Geschichte ins Bewusstsein heben. „Das ist nicht nur eine Aufgabe von Schule und Museen, sondern von Eltern, Großeltern, Vereinen, Nachbarn und der ganzen Gesellschaft“, sagt der Sebnitzer Pfarrer Lothar Gulbins. „Diese Verantwortung haben wir gemeinsam für unsere Heimat.“ Auch aus der Sächsischen Schweiz wurden Menschen in Auschwitz ermordet oder nach Theresienstadt deportiert. Gedenktafeln, Stolpersteine, aber auch Gedenkveranstaltungen erinnern daran.

Bei dem Gespräch werden Jugendliche aus den Kirchgemeinden dabei sein. Im November haben sie sich mit der Geschichte der Region und den Verbrechen des Nationalsozialismus befasst und dann die Gedenkstätte Terezín/Theresienstadt besucht.

Es sind alle Interessierten eingeladen, egal ob sie zur Kirche gehören oder nicht. Aufgrund des Alters von Michaela Vidláková wird sie aus Prag zum Gespräch zugeschaltet. Sie wird auf Deutsch von ihrer Geschichte und ihren Erlebnissen erzählen. Das Gespräch wird ermöglicht durch die Brücke/Most-Stiftung und die tschechische Partner-Organisation Živá paměť (Lebendige Erinnerung). (SZ)

Teilnahme via Zoom-Videokonferenz

Das Gespräch findet am Mittwoch, 25. Januar, um 17 Uhr online statt und wird im Schillerkeller Sebnitz (Schillerstraße 10) und im Kirchgemeindehaus Neustadt (Hospitalstraße 2) übertragen.

Das Gespräch kann auch online via Zoom verfolgt werden. Zugangsdaten für die Video-Konferenz:

https://us02web.zoom.us/j/88122400311?pwd=ZVhUQnVFb0NZNGtoMXMzUGlOcXlVZz09

Meeting-ID: 881 2240 0311
Kenncode: 261351