Nationalparkbahn fährt wieder nach Rumburk

Auf den Gleisen der Nationalparkbahn U28 zwischen Sebnitz und dem tschechischen Rumburk fahren nach viermonatigen Bauarbeiten wieder Züge. Seit Mitte April wurde auf dem rund 16 Kilometer langen Abschnitt zwischen Velký Šenov (Groß Schönau) und Rumburk im Schluckenauer Zipfel für rund 308 Millionen Kronen (12 Millionen Euro) umfassend gebaut.
Hauptziel der Bauarbeiten war es, die Strecken-Geschwindigkeit von Zügen auf bis zu 90 km/h anzuheben, informiert das staatliche Eisenbahninfrastrukturunternehmen in Tschechien, Správa železnic (SŽDC). So wurden in engen Gleisbögen andere Schwellen installiert, die ein höheres Fahrtempo abhalten.
Während der Vollsperrung der Strecke wurde außerdem die Sanierung des 1903 erbauten Eisenbahnviadukts über das Karolinino-Tal nahe Vilémov (Wölmsdorf) fertiggestellt. Die Arbeiten dort waren eigentlich für 2020 geplant gewesen, hatten sich jedoch wegen Lieferschwierigkeiten und der Corona-Situation verzögert.
An der 190 Meter langen und etwa 34 Meter hohen Überführung über das Tal des Wölmsdorfer Bachs (Vilémovský potok) wurden für etwa 220 Millionen Kronen (8,5 Millionen Euro) die in die Jahre gekommene stählerne Überbauten ausgetauscht und gemauerte Pfeiler instandgesetzt.
Am vergangenen Dienstag war das eiserne Brückenbauwerk erfolgreich einer Belastungsprobe unterzogen worden. Dabei hielt das Vilémovsky-Viadukt einer mehr als 20 Tonnen schweren Lokomotive sowie mehreren Wagen mit rund 180 Tonnen Gesamtgewicht stand. Wenige Tage später wurde jetzt die regionale Eisenbahnverbindung zwischen Sachsen und Tschechien für den Zugverkehr freigegeben.
Auf deutscher Seite müssen Fahrgäste allerdings weiterhin mit dem Schienenersatzverkehr Vorlieb nehmen. Zwischen Sebnitz und Bad Schandau ist die Eisenbahnstrecke nach Flutschäden im Sebnitztal noch immer nicht befahrbar.