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SZ + Sebnitz

Nach Autoklau: Sebnitz will Übergang an der grünen Grenze sichern

In Hinterhermsdorf haben Unbekannte die Poller an einem Grenzübergang für Wanderer zerstört. Kurz darauf wurden Autos gestohlen. Was jetzt geplant ist.

Von Dirk Schulze
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Grüne Grenze am Weifberg in Hinterhermsdorf: Provisorisch sind die Löcher der Poller mit Sandsäcken abgedeckt. Die Anlage soll repariert werden.
Grüne Grenze am Weifberg in Hinterhermsdorf: Provisorisch sind die Löcher der Poller mit Sandsäcken abgedeckt. Die Anlage soll repariert werden. © Mike Jäger

Nach mehreren Autodiebstählen in Hinterhermsdorf in der Sächsischen Schweiz lässt die Stadt Sebnitz einen Übergang über die grüne Grenze neu sichern. Unbekannte hatten dort an der Nixdorfer Straße, einem Forst-, Rad- und Wanderweg, die Poller zerstört. Auch Findlingssteine wurden beiseite geräumt.

Dafür müssen die Täter schweres Gerät genutzt haben, erklärte der Sebnitzer Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar (parteilos) kürzlich im Stadtrat auf Anfrage eines Einwohners. Die an der Unterseite eingegrabenen Stein wurden ausgegraben und verschoben, die massiven Poller aus der Verankerung gerissen.

In Hinterhermsdorf sorgt das für Aufregung, denn wenig später wurden im Ort mehrere Autos gestohlen. Unter anderem klauten bislang unbekannte Täter in den frühen Morgenstunden des 17. August, einem Sonnabend, einen Audi A6 und eine Kia Ceed, wie die Polizei mitteilte. Zuvor waren die Täter in ein Einfamilienhaus eingebrochen, um an die Schlüssel zu kommen.

Autodiebe nutzen Waldweg über die grüne Grenze

Die Vermutung liegt nahe, dass die Autodiebe den kurzen Weg über die grüne Grenze nutzten. Die Nixdorfer Straße führt in Hinterhermsdorf am Weifberg vorbei ins tschechische Mikulášovice (Nixdorf) im Schluckenauer Zipfel. Der Weg ist für Autos eigentlich gesperrt. Reifenspuren im Boden zeigen, dass dort kürzlich Fahrzeuge entlanggefahren sind.

Die Stadt Sebnitz will die Poller nun reparieren lassen und die Steine neu eingraben. Zudem sollen Baumstämme am Wegesrand abgelegt werden. Ziel ist es, Übergang wieder so zu verengen, dass dort keine Autos unberechtigt über die Grenze fahren können, erklärte der Sebnitzer OB. Auch die Forstverwaltungen beidseits der Grenze und der Bürgermeister im tschechischen Nachbarort seien eingebunden.

Eine Ausnahme gibt es für die Feuerwehr. Diese besaß schon zuvor Schlüssel für die Poller, um bei einem eventuellen Waldbrand schnell reagieren zu können. Auch mit der Polizei habe es Gespräche gegeben, erklärte der Sebnitzer OB. Die Kriminalpolizei würde demnach Verbindungen zu Fällen in der Zittauer Gegend prüfen, bei denen die Täter nach ähnlichem Muster vorgegangen sein sollen.