Sport
Merken

Der Torjäger ist nur noch Sebnitzer Präsident

Michael Kunze vom BSV hat seine Fußball-Töppen an den berühmten Nagel gehängt.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Michael Kunze vom BSV im September 2021 als Aktiver.
Michael Kunze vom BSV im September 2021 als Aktiver. © Archiv: Marko Förster

Sebnitz. Der Toregarant vom BSV Sebnitz, Traktor Reinhardtsdorf und dem Bischofswerdaer FV hat seine aktive Laufbahn als Fußballer beendet. Als Präsident des BSV Sebnitz bleibt der 39-Jährige aber dem Kick mit dem runden Leder erhalten. Im SZ-Interview erklärt Kunze, warum er seine Laufbahn als Spieler beendet hat und blickt als Vereinschef auf die kommende Saison.

Herr Kunze, Ihr Name wird in der neuen Saison nicht mehr unter den Torschützen auftauchen. Ein schwerer Abschied?

Freilich, auf jeden Fall. Ich bin seit klein auf mit dem Fußball eng verknüpft, er ist ein Teil meines Lebens. Aber es gibt natürlich auch andere Dinge, die wichtig sind. Da ist die Familie, die oft zu kurz gekommen ist. Wobei meine Frau Melanie nicht wollte, dass ich aufhöre. Sie hat mich in den letzten Jahren immer toll unterstützt. Mein Sohn Paul beginnt gerade in der F-Jugend in Reinhardtsdorf mit dem Bebbeln. Auch beruflich gibt es als Telekom-Accountmanager sehr viel zu tun. Und mit 39 Jahren ist ein guter Zeitpunkt, um Abschied vom aktiven Sport zu nehmen.

Was waren Ihre schönsten Erlebnisse auf dem Bolzplatz?

Da gibt es ganz viele. Ich denke gern zurück an die Jahre 2007 bis 2009 mit Sebnitz in der Sachsenliga. Die Spiele gegen Dynamo Dresden II oder Neugersdorf. Mit Spielern wie Dominik Oppitz, Sven Torlee oder Pierre Nebes. „Oppe“ steht heut noch im Tor bei uns. Oder später der Aufstieg in die Landesklasse 2019 mit dem Kreispokalsieg. Ich hatte das Glück, immer in Teams zu spielen, wo ein feiner Zusammenhalt war.

Wie fällt Ihr Fazit zum vergangenen Spieljahr aus?

Wir sind am Ende auf dem achten Tabellenplatz gelandet, da wäre sicher mehr drin gewesen. Es war keine einfache Saison. Wir hatten personelle Probleme, hinzu kommt die Corona-Pause, aber damit hatten alle Vereine zu kämpfen. Ein großes Dankeschön möchte ich unserem Trainer Uwe Kuhl sagen, dass er uns zwei Jahre lang durch die schwierige Zeit geführt hat.

Nun gibt es einen neuen Trainer?

Ja. Uwe hatte schon rechtzeitig angekündigt, dass nach der Saison Schluss ist. Ich habe mit vielen Trainern aus dem Umland gesprochen, aber keiner will unbedingt nach Sebnitz fahren. Durch Zufall hatte ich Kontakt mit einem Spieler aus Oderwitz. Er erzählte mir, dass sie gute Erfahrungen mit ihrem polnischen Trainer haben. Er hat mich dann mit dem Tschechen Jindrich Novak in Verbindung gebracht und unsere Vorstellungen passen sehr gut zusammen. Er ist erfahren, hat einst in Neugersdorf gespielt und war Trainer in Zittau.

Was hat sich personell im Kader getan?

Es ist die Zeit eines Umbruchs im Team. Mit Sebastian Rummler, der wohl zur SpG Wehlen/Lohmen gehen wird, mit Stephan Schönes Wechsel ins Wesenitztal und auch mit meinem Abschied sind nur noch wenige Spieler aus dem alten Kreis zusammen. Als Präsident lebe ich auch den Slogan „Jugend voran“. Mit Oppitz, Ronald Hamel, Philip Henke oder Gabor Zirkel gibt es noch einige Routiniers im Team. Hinzu gesellen sich junge Leute wie Leon Hausdorf, Bruno Büttner, Kurt Häntzschel oder Elias Graf-Krause. Mit Adrian Hesse haben wir einen sehr talentierten Mann aus der zweiten Vertretung nach oben genommen.

Wie lautet Ihr Saisonziel?

Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an. Wichtig ist noch mehr, dass sich die Mannschaft weiter entwickelt, dass die Youngster Fuß fassen und viel hinzulernen. Es macht Spaß, in dieser Oststaffel zu spielen. Man findet richtig tolle Sportplätze vor und interessante Mannschaften.

Das Gespräch führte Jens Jahn.