Von Stephan Hönigschmid

Coswig. Christian Eckart ist sauer. Seit Mitte Juli musste der 72-jährige Coswiger auf Telefon, Fernsehen und Internet verzichten. „Ich bin jetzt seit 15 Jahren bei der PrimaCom. So etwas ist mir noch nie passiert.“ Auch seine Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus in der Moritzburger Straße, die sich für das Leipziger Unternehmen entschieden haben, durchlebten eine anderthalbmonatige Leidenszeit. Weitere Häuser waren nicht betroffen.

„Ich habe bestimmt zehnmal die Hotline angerufen, aber immer wieder wurde mir lediglich gesagt, dass der Vorgang bearbeit wird.“ Passiert sei jedoch rein gar nichts, so Eckart. In Notsituationen hätte er zwar noch ein Handy gehabt. Dennoch sei die Situation alles andere als ideal gewesen, zumal gerade seine Frau sehr gern telefoniere, berichtet Eckart.

Der monatliche Beitrag von 47 Euro wurde übrigens trotz der Störung immer pünktlich von Eckarts Konto abgebucht. Nachdem er schon fast nicht mehr damit gerechnet hatte, endete seine telefonlose Zeit schließlich vorigen Mittwoch. Am Montag sind vor seinem Haus auf einmal Bagger angerückt. Anschließend kamen Techniker der PrimaCom, die anscheinend den Schaden behoben haben.

Ein beschädigtes Hauszuleitungskabel sei das Problem

Auf SZ-Anfrage bestätigt eine Sprecherin der PrimaCom, dass es eine Störung am besagten Hausanschluss in der Moritzburger Straße gab. Schuld sei ein beschädigtes Hauszuleitungskabel gewesen. Dieses wurde auch Mitte Juli diagnostiziert. Allerdings sei die Firma nicht in der Lage gewesen, den Schaden auf eigene Faust zu beseitigen.

„Zur Behebung war die Beauftragung einer Tiefbaufirma und die Einholung entsprechender Genehmigungen seitens der Stadt Coswig notwendig“, erklärt Sprecherin Susanne Dietrich. Vor allem die Tiefbauarbeiten, die sich im öffentlichen Raum über eine Länge von 30 Metern erstreckten, waren maßgeblich für die Verzögerung verantwortlich. Da es mit Genehmigungen nicht so schnell gehe, seien die Arbeiten erst für diese Woche zugesagt worden, so Dietrich.

Obwohl der Schaden mittlerweile behoben ist, möchte Christian Eckart den Ausfall von Telefon, TV und Internet über einen dermaßen langen Zeitraum nicht so einfach hinnehmen. „Ich werde auf jeden Fall eine Rückzahlung der Beiträge fordern.“ Die PrimaCom habe ihm das auch signalisiert. „Allerdings glaube ich es erst, wenn ich es auf dem Konto sehe“, sagt der Rentner.