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Selectrona lässt hinter die Kulissen blicken

Der Kunststoffbetrieb im Osterzgebirge feiert mit Mitarbeitern und Familien. Sie erfahren, wie die Technik für ihr Auto produziert wird.

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© Egbert Kamprath

Osterzgebirge. Volkmar Mende guckt genau hin. Sein Sohn Eric Mende aus Reichenau erklärt eine Sortieranlage, welche die Lehrlinge der „Selectrona GmbH“ als Ausstellungsstück gebaut haben. Eric Mende ist bei Selectrona für die Prozessüberprüfung, das Industrial Engineering, verantwortlich. Er muss dafür sorgen, dass die vielen Automaten, Roboter und Vorrichtungen in der Produktion Hand in Hand arbeiten. Da muss auch eine solche Sortieranlage eingepasst werden. „Das bekommen wir ja sonst nie zu sehen“, sagt sein Vater Volkmar.

Die Firma Selectrona

Der Geschäftsführer Steffen Söhner hat das Unternehmen 1992 mit seinen Eltern zusammen gegründet. Sie hatten in Schwaigern bei Heilbronn ein Spritzgussunternehmen. „Ich weiß noch, wie ich mit meinem Vater in Schlottwitz war und wir uns für den Standort entschieden haben. Ausschlaggebend war Glashütte. Wir wussten, die Menschen in der Region verstehen sich auf Präzisionsarbeit“, erzählt der 47-Jährige. Er hatte als Kind schon die Arbeit im elterlichen Betrieb kennengelernt. Parallel zur Arbeit in Schlottwitz studierte er Betriebswirtschaft, arbeitete zeitweise in der US-amerikanischen Niederlassung der Söhner-Gruppe und produzierte auch Filme. Im Zuge der Wirtschaftskrise konzentrierte er sich 2009 auf die Leitung des Unternehmens, das inzwischen seinen Hauptsitz nach Reinholdshain verlegt hatte, und das er vor drei Jahren zu „Selectrona“ umbenannte.
Der Geschäftsführer Steffen Söhner hat das Unternehmen 1992 mit seinen Eltern zusammen gegründet. Sie hatten in Schwaigern bei Heilbronn ein Spritzgussunternehmen. „Ich weiß noch, wie ich mit meinem Vater in Schlottwitz war und wir uns für den Standort entschieden haben. Ausschlaggebend war Glashütte. Wir wussten, die Menschen in der Region verstehen sich auf Präzisionsarbeit“, erzählt der 47-Jährige. Er hatte als Kind schon die Arbeit im elterlichen Betrieb kennengelernt. Parallel zur Arbeit in Schlottwitz studierte er Betriebswirtschaft, arbeitete zeitweise in der US-amerikanischen Niederlassung der Söhner-Gruppe und produzierte auch Filme. Im Zuge der Wirtschaftskrise konzentrierte er sich 2009 auf die Leitung des Unternehmens, das inzwischen seinen Hauptsitz nach Reinholdshain verlegt hatte, und das er vor drei Jahren zu „Selectrona“ umbenannte.
Die Jungmechatronikerin Die nächsten Monate werden für Hai Chu Thi spannend. Im Dezember hat sie ihre theoretische Prüfung und im Januar 2018 die praktische Prüfung am Ende ihrer Ausbildung zur Mechatronikerin. Die 30-Jährige stammt aus Vietnam und wurde zusammen mit zwei anderen jungen Männern von Söhner angeworben, um in Reinholdshain ihre Lehre zu machen. Selectrona trägt sich mit dem Gedanken, in Vietnam eine Niederlassung aufzubauen. Hai Chu Thi will nach ihrem Abschluss weiter für Selectrona arbeiten und könnte sich durchaus vorstellen, für die Niederlassung in ihrem Heimatland zu arbeiten. Die Ausbildung fand sie nicht so schwer, obwohl sie parallel dazu noch Deutsch lernen musste. Schwierige Fächer sind Wirtschaft oder Gemeinschaftskunde. „Aber das interessiert mich. Das ist nicht langweilig“, sagt die junge Frau.
Die Jungmechatronikerin Die nächsten Monate werden für Hai Chu Thi spannend. Im Dezember hat sie ihre theoretische Prüfung und im Januar 2018 die praktische Prüfung am Ende ihrer Ausbildung zur Mechatronikerin. Die 30-Jährige stammt aus Vietnam und wurde zusammen mit zwei anderen jungen Männern von Söhner angeworben, um in Reinholdshain ihre Lehre zu machen. Selectrona trägt sich mit dem Gedanken, in Vietnam eine Niederlassung aufzubauen. Hai Chu Thi will nach ihrem Abschluss weiter für Selectrona arbeiten und könnte sich durchaus vorstellen, für die Niederlassung in ihrem Heimatland zu arbeiten. Die Ausbildung fand sie nicht so schwer, obwohl sie parallel dazu noch Deutsch lernen musste. Schwierige Fächer sind Wirtschaft oder Gemeinschaftskunde. „Aber das interessiert mich. Das ist nicht langweilig“, sagt die junge Frau.
Der Ausbilder Die Selectrona GmbH legt seit vielen Jahren großen Wert auf die Ausbildung von Facharbeitern. Für die technische Ausbildung ist Jörg Fabian verantwortlich. Der 53-Jährige hat bei Pentacon in Dresden Werkzeugmacher gelernt und seine Ausbildereignungsprüfung absolviert. Nachdem er Anfang der 1990er-Jahre ins Sauerland gezogen war, kehrte er nach Sachsen zurück und fing 1996 bei Selectrona an. Erst hat er im Werkzeugbau gearbeitet und dann die Verantwortung für die Ausbildung übernommen. Selectrona hat 50 junge Menschen in der Ausbildung, manche absolvieren eine Lehre, manche ein duales Studium. 35 davon lernen einen technischen Beruf wie Mechatroniker oder Werkzeugmechaniker. Aber auch die Auszubildenden im kaufmännischen Bereich lernen bei Jörg Fabian die Technik kennen.
Der Ausbilder Die Selectrona GmbH legt seit vielen Jahren großen Wert auf die Ausbildung von Facharbeitern. Für die technische Ausbildung ist Jörg Fabian verantwortlich. Der 53-Jährige hat bei Pentacon in Dresden Werkzeugmacher gelernt und seine Ausbildereignungsprüfung absolviert. Nachdem er Anfang der 1990er-Jahre ins Sauerland gezogen war, kehrte er nach Sachsen zurück und fing 1996 bei Selectrona an. Erst hat er im Werkzeugbau gearbeitet und dann die Verantwortung für die Ausbildung übernommen. Selectrona hat 50 junge Menschen in der Ausbildung, manche absolvieren eine Lehre, manche ein duales Studium. 35 davon lernen einen technischen Beruf wie Mechatroniker oder Werkzeugmechaniker. Aber auch die Auszubildenden im kaufmännischen Bereich lernen bei Jörg Fabian die Technik kennen.
Die langjährige Mitarbeiterin Anett Alex hat ein Praktikum in dem Unternehmen gemacht und 1996 nach ihrer Elternzeit dort angefangen. Der Kontakt ist durch ihre Eltern zustande gekommen. „Mein Vater war im Werkzeugbau, meine Mutter in der Qualitätskontrolle“, berichtet die 48-Jährige. Sie hatte vor der Wende bei den Glashütter Uhrenbetrieben Wirtschaftskauffrau gelernt und nach ihrer Elternzeit eine kaufmännische Fortbildung absolviert. Bei der Steffen Söhner GmbH, wie das Unternehmen damals noch hieß, hat sie am Empfang und in der Lohnbuchhaltung gearbeitet. 2010 hat die Firma eine eigene Personalabteilung aufgebaut, die vorher in einem anderen Standort der Söhner-Gruppe war. Damals hat Anett Alex die Leitung der neuen Abteilung übernommen. Hier ist sie auch für die kaufmännischen Auszubildenden verantwortlich.
Die langjährige Mitarbeiterin Anett Alex hat ein Praktikum in dem Unternehmen gemacht und 1996 nach ihrer Elternzeit dort angefangen. Der Kontakt ist durch ihre Eltern zustande gekommen. „Mein Vater war im Werkzeugbau, meine Mutter in der Qualitätskontrolle“, berichtet die 48-Jährige. Sie hatte vor der Wende bei den Glashütter Uhrenbetrieben Wirtschaftskauffrau gelernt und nach ihrer Elternzeit eine kaufmännische Fortbildung absolviert. Bei der Steffen Söhner GmbH, wie das Unternehmen damals noch hieß, hat sie am Empfang und in der Lohnbuchhaltung gearbeitet. 2010 hat die Firma eine eigene Personalabteilung aufgebaut, die vorher in einem anderen Standort der Söhner-Gruppe war. Damals hat Anett Alex die Leitung der neuen Abteilung übernommen. Hier ist sie auch für die kaufmännischen Auszubildenden verantwortlich.

Die Selectrona GmbH hat am Sonnabend in Schlottwitz und Reinholdshain ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert und dazu einen Tag der offenen Tür für die Familien der Mitarbeiter und Partner des Betriebes organisiert. Spezielle Stationen haben die Mitarbeiter gezielt für die Besucher erstellt. Wer den Knopf an einer Vitrine drückte, ließ ein LED-Licht wie in einem modernen Autoscheinwerfer leuchten, das in einem Kunststoffgehäuse von Selectrona sitzt. Viele Mitarbeiter erklärten die Funktionen der Technik.

Das Zusammenspiel in einem Automaten erläuterten Benjamin Klan und Christoph Wills an einem Sensorgehäuse. Erst stanzt die Maschine ein kleines Metallblech, das als Kontakt dient. Ein Greifarm holt zwei andere Metallteile von einer Zulieferfirma und steckt alles in eine Metallform. Kunststoffkörner werden auf 290 Grad erhitzt, in die Metallform gespritzt – und fertig ist das Sensorgehäuse mitsamt Kontakten. 12  000 Stück am Tag kann Selectrona davon vollautomatisch herstellen. Der Automatenbediener muss nur noch Rohmaterial nachfüllen und die fertigen Teile abnehmen. Die gehen weiter nach England zur Montage der Elektronik. Der Sensor wird in Autoreifen eingebaut, misst den Druck und funkt ihn an die Bordelektronik.

Karl Hirschmeier und seine Kollegen in der Logistik verpacken die fertigen Gehäuse, bereiten die Warenpapiere vor und schicken alles auf den Weg. Bis zu 300 Paletten mit Ware verlassen an Spitzentagen den Betrieb. Hunderte Besucher waren am Sonnabend da.