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Sicheres Dach für alte Loks

An der Zwickauer Straße lagert das Dresdner Verkehrsmuseum Schienenfahrzeuge. Die standen dort jedoch nicht sicher.

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© R. Meinig

Von Maximilian Helm

Dresden. Unscheinbar steht an der Zwickauer Straße ein großer, halbrunder Backsteinbau, das sogenannte „Haus vier“. Im Inneren jedoch sind unschätzbare Werte. Denn hier beherbergt das Verkehrsmuseum über 20 Schienenfahrzeuge, einige davon sind über hundert Jahre alt. Dieses Gebäude hat seit Kurzem ein neues Dach. „Das Alte war undicht und an vielen Stellen nicht mehr richtig befestigt gewesen. Die Erneuerung war bitter nötig“, sagt Sven Bracke, verantwortlich für die Schienenfahrzeuge des Museums. 2015 hatte die Sanierung des Daches für rund 1,5 Millionen Euro begonnen. Seit sechs Jahren war der Zutritt zum Gebäude für Besucher verboten gewesen. Zu groß die Gefahr, Teile des Daches könnten herunterfallen.

Doch auch für die wertvollen Loks und Wagen war dies kein Dauerzustand: Herabstürzende Stahlträger oder Rost hätten erheblichen Schaden anrichten können. Damit die Fahrzeuge zu besonderen Veranstaltungen das Depot verlassen können, verfügt das Gebäude über eine 16 Meter lange Drehscheibe. „Die ist, genau wie der Dampfabzug, komplett funktionstüchtig“, sagt Bracke.

Das Depot in der Südvorstadt wurde 1894 als letztes von vier Rundlokschuppen errichtet. Den Bombenangriff am 13. Februar 1945 überstand die Anlage, doch bei einem erneuten Luftangriff am 17. April, diesmal speziell auf Eisenbahnziele, wurden zwei Häuser zerstört und nicht wieder aufgebaut. Eines der beiden verbliebenen Gebäude ist heute das Museumsdepot, das andere gehört der Bahn. Darin befindet sich das Eisenbahnmuseum. Zurzeit werden im Haus Schienen verlegt, auf denen die Fahrzeuge präsentiert werden können. Langfristig plant das Museum, das Depot in einen Ausstellungsraum umzuwandeln. Dazu sind jedoch Toiletten nötig. Zudem müssen sichere Übergänge über die Schienen geschaffen werden, und das Haus benötigt einen neuen, ausgebauten Eingang. „Das ist aufwendig und teuer, sodass es noch keinen Zeitplan für den Umbau gibt“ sagt Bracke.

Im Zuge des 9. Dresdner Dampfloktreffens können interessierte Besucher schon einmal einen kurzen Blick in das Innere des Lokschuppens werfen. Das Treffen findet vom 7. bis 9. April statt und ist mit mehr als 12 000 Besuchern im letzten Jahr eine der größten Eisenbahnveranstaltungen Deutschlands und Europas.