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Sieben Tage in der Woche geübt

Mit einem Lampenfieberkonzert bereitet Döbelns Musikschule die Schützlinge auf den Wettbewerb Jugend musiziert vor. Es soll den Schülern die Aufregung nehmen.

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© André Braun

Von Helene Krause

Döbeln. Klavier- und Fagottklänge tönen durch den Konzertsaal der Musikschule Döbeln. Aufmerksam lauschen Schüler, Lehrer, Eltern und Großeltern den Klängen. Beim Lampenfieberkonzert zeigen zehn Schüler der Musikschule in fünf Gruppen ihr Können. Ihr Herzklopfen ist beinahe zu hören.

Das Lampenfieberkonzert ist die Vorbereitung auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“, der am kommenden Wochenende stattfindet. Es soll den überwiegend jungen Musikern die Aufregung nehmen und Sicherheit bieten.

In diesem Jahr nehmen 20 Schüler der Musikschule Mittelsachsen an dem Jugend-Musik-Wettbewerb teil. Darunter sind zehn Schüler aus der Döbelner Musikschule. „Darauf sind wir stolz“, sagt Musiklehrerin Tina Bartel. Schon seit einem halben Jahr bereiten sich die Mädchen und Jungen auf den Wettbewerb vor. Da bei Musikschulkonzerten aus Zeitgründen nicht das ganze Programm geboten werden kann, haben die Wettbewerbsteilnehmer beim Lampenfieberkonzert die Chance, ihr komplettes Programm zu präsentieren. Damit das Konzert wie ein Wettbewerb abläuft und auch eine ähnliche Atmosphäre geschaffen wird, dürfen die Zuhörer nach den einzelnen Musikstücken keinen Beifall klatschen.

Das diesjährige Lampenfieberkonzert bietet sehr viel Familienmusik, das heißt, es nehmen viele Geschwister daran teil. Gespielt werden unter anderem von Rebecca-Maria (Fagott) und Ancilla-Magdalena Piechaczek (Klavier) „A Peaceful Piece“, „A little Waltz“ und andere Stücke aus „Four Sketches“ von Gordon Jacob sowie weitere Musikstücke anderer Komponisten. Georg-Friedrich Schumann (Posaune) und Adrian Cyrnik (Klavier) spielen „Passepied“, „Ariette“ aus „Hasse Suite“ von Johann Hasse sowie Stücke aus „Miniaturen für Posaune und Klavier“ von Peter Mai.

„Sogar falsche Töne muss man mit verkaufen“

Rebecca-Maria und Ancilla-Magdalena Piechaczek wohnen in Ebersbach. Seit dem vergangenen Jahr nehmen beide gemeinsam am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil. Während Ancilla-Magdalena zum dritten Mal beim Lampenfieberkonzert dabei ist, spielt ihre Schwester erst das zweite Mal mit. Das bedeutet für die Mädchen, dass sie an sieben Tagen in der Woche üben müssen. Trotzdem macht die Musik ihnen immer noch Spaß. Zur Teilnahme an dem Konzert und dem Wettbewerb hat sie ihr Musiklehrer aufgefordert.

Monika und Dieter Polster aus Döbeln sind zum Lampenfieberkonzert gekommen, weil ihr Enkel Philipp mitspielt. „Wir sind immer mit dabei“, sagt Monika Polster. Beiden gefällt das Konzert. Annett Hoffmann ist die Mutti von Philipp. „Ich begleite ihn immer“, sagt sie.

Lucas Malik aus Döbeln ist Lehrer für Klavier an der Musikschule. Mit den Leistungen, die seine Schüler bei dem Konzert zeigen, ist er sehr zufrieden.

In diesem Jahr wird der Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“, zu dem der Landkreis Mittelsachsen gehört, in der Zeit vom 29. bis 31. Januar ausgetragen. Und zwar in Chemnitz, Stollberg, Flöha und Großrückerswalde. Die besten Musiker aus den Regionalwettbewerben erhalten das Ticket für die Teilnahme am Landeswettbewerb im März. Dort können sich die Musiker für den Bundeswettbewerb qualifizieren, der vom 12. bis 19. Mai in Kassel ausgetragen wird. Den Wettbewerb „Jugend musiziert“ gibt es seit 1964. Ursprünglich sollte er den Nachwuchs für große Orchester sichern helfen. Heute steht die Förderung für junge Musiker im Vordergrund.

Zum Schluss des Lampenfieberkonzertes gibt es für alle Teilnehmer doch noch verdienten Applaus. Musiklehrerin Tina Bartel wünscht ihnen für ihren Auftritt beim Regionalwettbewerb: „toi! toi! toi!“ Außerdem rät sie : „Lächelt, verkauft Euch gut. Sogar falsche Töne muss man mit verkaufen.“