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Siemens liefert Doppelstockwagen

Bislang hatte immer Bombardier solche Waggons nach Israel geliefert. Das ändert sich nun.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Sebastian Beutler

Jahrelang hatte der Görlitzer Waggonbau Doppelstockwagen an die Israelische Staatsbahn geliefert. Zuletzt bestellten die Israelis vor fünf Jahren 72 Doppelstockwagen bei Bombardier. Doch nun scheinen andere besser zu sein. Denn die Siemens AG erhielt jetzt den Zuschlag für die Lieferung von 330 Doppelstockwagen für die Israelische Staatsbahn. Der Vertrag beläuft sich über 914 Millionen Euro. Die Doppelstock-Waggons mit Elektromotoren sollen 60 Züge bestücken und Platz für rund 33 000 Reisende bieten. Siemens baut danach auch ein Wartungsdepot in Aschkelon für 55 Millionen Euro und liefert Wartung und Service für den Gegenwert von 96 Millionen Euro. Die israelische Eisenbahn rechnet mit der Auslieferung der Waggons ab dem Jahr 2020.

Zwar wurde der Auftrag bereits Ende September vergeben, doch dürfte er in die derzeit laufende Diskussion über die Zukunft des Görlitzer Bombardier-Werkes weiteren Zündstoff bringen, wirft es doch die Frage auf, ob bei allem offenen Wettbewerb und Konkurrenz Bombardier mit seinen Doppelstockwagen möglicherweise ins Hintertreffen geraten ist.

Zuletzt hatte Bombardier den Auftrag zur Lieferung von 47 Straßenbahnen für Duisburg erhalten. Die Wagenkästen für die Bahnen werden in Görlitz gebaut. Die ersten Straßenbahnen sollen bis Mitte 2019 ausgeliefert werden.