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Skiklub eröffnete Saison mit Rückschau

Der rührige Verein am Rugiswalder Nordhang feiert sein 60-jähriges Bestehen. Dazu gab es zwei Ausstellungen.

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© Dirk Zschiedrich

Von Maik Brückner

Rugiswalde. Der Rugiswalder Skiklub hat in den letzten Jahren viel erreicht. Er hat sich ein schmuckes Vereinshaus geschaffen, eine erfolgreiche Kinder- und Jugendabteilung aufgebaut und besitzt eine Abfahrtsstrecke, auf der man von Mitte September bis zum April Ski fahren kann. Nur eins fehlt dem Skiklub: eine Gründungsurkunde. „Die hätten wir unseren Gästen gern gezeigt“, sagt Vereinschef Hans-Jürgen Nitsche.

Vizevereinschef Peter Bürger (re.) hat die Schautafeln konzipiert, auf denen die Vereinsgeschichte dokumentiert ist. Er zeigt sie Ronny Gnauck.
Vizevereinschef Peter Bürger (re.) hat die Schautafeln konzipiert, auf denen die Vereinsgeschichte dokumentiert ist. Er zeigt sie Ronny Gnauck. © Dirk Zschiedrich
Am Wochenende wurde auch die neue Wettkampfsaison eröffnet. Luise Mütze holte im Regionalslalom der Damen U 16 den ersten Platz in ihrer Altersklasse.
Am Wochenende wurde auch die neue Wettkampfsaison eröffnet. Luise Mütze holte im Regionalslalom der Damen U 16 den ersten Platz in ihrer Altersklasse. © Dirk Zschiedrich

Doch es gibt keine. Dennoch sind sich die Wintersportler einig, dass ihr Skiklub vor genau 60 Jahren gegründet wurde. Dazu gibt es mehrere mündliche Quellen, erzählt der 60-jährige Neustädter, der den Skiklub seit 2009 leitet. Allerdings war nicht herauszubekommen, wann genau die Gründung erfolgte, ergänzt er.

Dass die Geschichte des Vereins inzwischen vorbildlich aufgearbeitet wurde, hat der Verein Peter Bürger, dem Vizechef, zu verdanken. Er ist in den letzten Wochen oft spät ins Bett gekommen, weil er stundenlang vor dem Computer saß, um Texte einzutippen und historische Fotos zu scannen. Das Ergebnis seiner „Nachtarbeit“ konnte am Wochenende im neu errichteten Gerätelager bestaunt werden.

Dort war eine Chronik mit sechs großen Schautafeln zu sehen, auf denen nicht nur die Entwicklung des Skiklubs nachgezeichnet wurde, sondern auch die erfolgreichste Sportlerin des Vereins, Astrid Sturm, und die Familie Thiele vorgestellt wurden. Selbst Vereinsmitglieder, die es wissen müssten, studierten mit Interesse die Schautafeln. Auch die kleine Ausstellung im Mehrzweckgebäude lockte Besucher. Hier wurden nicht nur die historischen Skiausrüstungen – darunter Skier aus den 1920er-Jahren mit Lederriemenbindung – gezeigt, hier konnten auch die Pokale bewundert werden, die die Sportler aus Rugiswalde in den letzten Jahrzehnten holten. Vereinschef Hans-Jürgen Nitsche gestattete auch einen Blick in seine ersten Vereinsausweise.

Doch die Wintersportler trafen sich am Wochenende nicht nur, um in Erinnerungen zu schwelgen, sondern auch, um die neue Saison zu eröffnen. Dazu wurden bereits Ende August auf 250 Meter Länge und zwölf Meter Breite Plastematten auf der Skipiste verlegt. Auf denen können die Skisportler dank der kleinen Borsten auch ohne Schnee hinabfahren. Und genau das taten je 77 Sportler am Sonnabend und Sonntag, die zum Plastmattenpokal antraten.

Mit diesem eröffnet der Skiklub traditionsgemäß seine Wintersaison. „In diesem Jahr sind wir früh dran“, sagt Peter Bürger. Das liege aber nicht am Wetter, sondern am frühen Termin der Herbstferien. Denn es habe sich eingebürgert, dass der Wettkampf eine Woche vor den Ferien steigt.

Vereinschef Hans-Jürgen Nitsche hofft, dass die neue Saison wieder erfolgreich läuft – vor allem bei den jungen Sportlern, die in den letzten Jahren immer wieder Pokale geholt haben. Vielleicht kommt in diesem Winter die ein oder andere Trophäe dazu. Schon jetzt besitzen die Rugiswalder eine stattliche Zahl. Und das liegt vor allem an der aktiven Kinder- und Jugendarbeit, sagt Nitsche.

Sein Verein habe es in den letzten Jahren geschafft, viele Kinder für den Slalom zu begeistern. Angesichts der vielen anderen Angebote, die Kinder heute haben, sei diese Aufgabe nicht leichter geworden. Und auch sonst sei der Verein, der knapp 170 Mitglieder zählt, gut aufgestellt. Die Mitglieder sichern im Winter nicht nur den Skiliftbetrieb ab, sie spuren auch die Loipen. Und das alles wird ehrenamtlich gemacht. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Nitsche. Und das merkte man auch an der gut organisierten 60-Jahr-Feier.