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Smart Home in Zeiten der Digitalisierung

Digitalisierung ist ein, wenn nicht das wirtschafts- und kommunikationspolitische Schlagwort der Zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts.

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© Gerd Altmann

Aber der Begriff ist schon wesentlich älter. Seine Ursprünge gehen auf die 1970er Jahre zurück, in denen zum ersten Mal die Idee aufkam analoge Schriften, Bilder oder Videos digital zu speichern und somit zu sichern. Erst langsam entwickelte sich ein spezifischeres Verständnis, nämlich der Einfluss kybernetischer Systeme auf das alltägliche Berufs- und Privatleben der Menschen. Zu diesen komplett vernetzten Systemen zählen multimediale Anwendungen, Smartphones, Office-Pakete sowie digitales Entertainment.

Seit einigen Jahren spricht man in der Netzforschung von der digitalen Revolution bzw. der industriellen Revolution 4.0, die in ihrem Gefolge das sogenannte Internet der Dinge (internet of things; IoT) hervorgebracht hat. Dieses bezeichnet eine Reihe miteinander vernetzter Elemente des Haushalts bzw. des täglichen Gebrauchs. Zu diesen mit dem internen Netz verbundenen Gerätschaften gehören nicht nur das Automobil, sondern auch Waschmaschinen, Küchengeräte wie Kaffeemaschinen, Rollläden, Fenster, Kühlschränke, Garagen, Heizungen, Beleuchtungsapparate sowie Überwachungssysteme usw..

„Intelligent oder Smart“ bedeutetet in diesem Fall jedoch steuerbar. Noch kann kein Smart-Home-System Entscheidungen autonom treffen. Daher ist eine sinnvolle Programmierung notwendig, in der die Nutzer sogenannte Szenarien entwickeln, die von einfachen Befehlen, wie den Start der Heizung um 18 Uhr, bis zu komplexen Abläufen (Wecker, Dusche, Kaffeemaschine, Toaster, usw.) reichen können.

Tatsächlich hat das Smart Home aber schon seine Nützlichkeit und Beliebtheit vielfach bewiesen. Mehrere Millionen Menschen nutzen und vernetzen ihre Amazon-Home-Systeme wie Alexa oder das Konkurrenzprodukt von Google mit den eigens dafür auslegten Geräten, um sich und ihren Haushalt effektiver nutzen zu können. Aber dies ist nur der Anfang. Mithilfe ausgeklügelter Systeme lässt sich der Alltag effektiver und nutznießender gestalten. Die Hilfe von Sprachassistenten erleichtert vielen Menschen das Leben. So wurde 2020 im Auftrag der bitkom eine Studie durchgeführt, die ergab, dass 40% aller Internetnutzer regelmäßig Sprachsteuerungen einsetzen und davon 74% für die Steuerung ihrer Haushaltsgeräte einsetzten. Sprachassistenten senken die Hemmschwelle bei der Benutzung von Smart Home Systemen extrem. Man gibt nicht nur Befehle, sondern interagiert mit seinem „Assistenten“, der dann nur noch die Arbeit verrichtet, das Haus steuert.

Übersichtsgrafik über die unterschiedlichen Anwendungen eines Smart Homes Systems
Übersichtsgrafik über die unterschiedlichen Anwendungen eines Smart Homes Systems © @heimwerk.co

Diese Steuerelemente sind dabei heute schon beliebig ausbaubar (siehe Übersichtsgrafik freundlichst z. Vfg. gestellt von heimwerk.co). Mithilfe spezieller Anwendungen lassen sich Bäder einlaufen, Heizungen und Fenster aus dem Büro per App steuern und noch vieles mehr. Türen werden geöffnet, Kaffee wird gekocht, sobald der Wecker morgens klingelt, Rollos lassen kühle Morgenluft hinein und schließen sich bei zu starker Sonneneinstrahlung wieder wie von Geisterhand. Dieses intelligente Zuhause passt sich den Bedürfnissen der Bewohner noch besser an und sorgt für ein Rundum-Wohlfühl-Gefühl.

Ein großes Themengebiet von Smart Home ist aber auch die Sicherung des Hauses durch intelligente, digitale Sicherheitsmaßnahmen. Dieser neuartige Schutz gegen Einbrecher kombiniert die Vorteile klassischer Sicherheitstechnik mit den Vorzügen und dem erhöhten Komfort eines vernetzten Smart-Home-Systems. Diese intelligenten Alarmanlagen wie beispielsweise hier beschrieben sind entweder als komplexe Systeme oder einzelne Anlagen erhältlich. Sollten gewisse Sicherheitsmuster durchbrochen werden, senden im besten Fall (so man nicht in einem Funkloch wohnt) die Systeme eine Warnung an das eigene Smartphone, um den Sicherheitsverstoß anzuzeigen. Mithilfe eines zentralen Steuerelements, wie dem Handy oder dem Tablet oder auch dem PC, können diese von außerhalb kontrolliert werden. Gleiches gilt für Rauchmelder. Laut diesem Magazin ist eine smarte Vernetzung, unterschiedlicher Hersteller, problemlos möglich.

Ein guter Einstieg in die digitale Sicherung stellen WLAN Überwachungskameras dar, die es z.B. schaffen, den gesamten Außenbereich abzudecken. Es dürfen jedoch nicht alle Bereiche beliebig abgedeckt werden, beispielsweise wenn Bereiche der Nachbarn ebenfalls im Blickfeld liegen. Daher ist es sinnvoll, sich immer auch das Einverständnis von selbigen einzuholen und bestenfalls ein Schild mit einem Warnhinweis dort aufzustellen, damit keine Probleme für unbeteiligte Dritte entstehen. Sollte die Elektroinstallation nicht den Außenbereich abdecken, sind auch Kameras mit Batterien möglich. Alarmanlagen haben vielfach ihre Nützlichkeit beweisen können, dennoch sollte man auf die Ergebnisse der Stiftung Warentest vor dem Kauf von Smart-Home-Systemen zurückgreifen.

Smart-Home in Zeiten der Digitalisierung ist also eine Investition in eine komfortablere Zukunft. Ein intelligentes Zuhause ist nicht nur ein Schritt in die Zukunft, sondern auch was die Sicherheit betrifft, eine sich lohnende Investition. Selbstverständlich ist Smart Home kein Muss und es gibt durchaus dabei auch kritische Aspekte, wie die Datenspeicherung und mögliche Sicherheitslücken, die auftreten können, wenn ein Hersteller keine Software-Updates zur Verfügung stellt oder Konkurs geht, hat man einen echten Zusatzaufwand. An das Hacken des eigenen Haussystems will man gar nicht erst denken, auch ein Totalausfall der Technik kann die Bewohner ins Schwitzen bringen, daher muss letztlich jeder selber das Für und Wider abwägen, doch der effektive Schutz und der zusätzliche Komfort bringen auch ein gewisses Gewicht in der Waagschale. 

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur T.-M. Eckert.