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So begrüßt Zittau seine Gäste

Durch Besucher-Augen betrachtet, macht die Stadt an den Einfallstraßen nicht überall eine gute Figur. Die SZ sagt, wo.

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© Mario Heinke

Von Mario Heinke

Zittau. Wie nehmen Gäste die Stadt Zittau wahr, wenn sie aus allen Richtungen anreisen? Dieser Frage ist SZ-Reporter Mario Heinke über die Zufahrtsstraßen nachgegangen. Er hat versucht, die Stadt mit den Augen der Gäste zu sehen, schildert seine Eindrücke und erzählt, was SZ-Leser gesehen haben.

So sieht's an den Orten aus

Skandal: Wildwuchs in der Friedensstraße.Mario Heinke
Skandal: Wildwuchs in der Friedensstraße.Mario Heinke
Geht so: Die Humboldtstraße.Mario Heinke
Geht so: Die Humboldtstraße.Mario Heinke
Vorzeigbar: Die Südstraße.Mario Heinke
Vorzeigbar: Die Südstraße.Mario Heinke
Stadtrand eben: Neusalzaer Straße.Mario Heinke
Stadtrand eben: Neusalzaer Straße.Mario Heinke
Nicht schlecht: Die Görlitzer mit Infotafel.Mario Heinke
Nicht schlecht: Die Görlitzer mit Infotafel.Mario Heinke
Peinlich: Stadtwald in der Bahnhofstraße.Mario Heinke
Peinlich: Stadtwald in der Bahnhofstraße.Mario Heinke

Eindrücke über die Zufahrtsstraßen

Löbauer Platz: Dreck, Verkehr und Tristesse

Der zentrale Platz am Eingang der Stadt fordert die ganze Aufmerksamkeit der aus Richtung Löbau kommenden Autofahrer. Schlaglöcher, Asphaltfetzen und Buckel im Pflaster lösen einander ab, zementieren ein Bild der Tristesse. Der Verkehr fließt in alle Richtungen, die Fahrbahnen kreuzen sich auf dem Platz, deshalb soll er bei Fahrlehrern besonders beliebt sein. Dem nicht genug, Zittauer berichten immer wieder von illegalen Müllablagerungen an den Bushaltestellen und Bänken. Dass der verkehrsreiche Platz neu gestaltet werden sollte, stellte die Verkehrsunfallkommission des Landkreises bereits im Jahre 2008 fest, nachdem es dort zehnmal gekracht hatte. Die Kommission schlug damals einen Kreisverkehr vor, um die unübersichtliche Verkehrssituation zu entschärfen. Passiert ist seitdem nichts. Es gab zwei Vorschläge den Löbauer Platz zu gestalten. Zur Senioren-Europameisterschaft der Leichtathleten sollte eine Kunstinstallation eines Leipziger Künstlers die Anreisenden begrüßen. Daraus wurde nichts, die „Rote Welle“ steht stattdessen heute in abgespeckter Form am Weinau-Parkstadion. Auch aus der viel diskutierten Idee mit dem Robur-Denkmal wurde nichts. Der Vorschlag, einen Robur auf den Sockel zu heben, stieß bei den Verantwortlichen in der Stadt auf wenig Begeisterung.

Friedensstraße: Kein Aushängeschild für die Stadt

An der Straße vor der ehemaligen Grenzkontrollbaracke wuchert das Gras. Unbewohnte Häuser und bröckelnde Fassaden begrüßen den Gast auf den ersten Metern nach der Grenze. Ein SZ-Leser beschreibt seine Eindrücke so: Viele Bürger schämen sich für diesen Zustand, die einreisenden ausländischen Bürger werden sich die Augen reiben und fragen: „Das soll Deutschland sein, dass in der Welt als reich angesehen wird.“ Unterzeichnet ist der anonyme Brief von einem „besorgten Bürger.“

Humboldtstraße: Glänzt mit Kreisel und König-Albert-Brücke

Die Einflugschneise aus dem Gebirge von der Entlastungs- über die Humboldt- bis zur Äußeren Oybiner Straße bietet inzwischen ein ordentliches Bild, obwohl noch nicht alle Gebäude saniert sind. Der Kreisverkehr ist vorzeigbar und die König-Albert-Brücke ein wahres Schmuckstück.

Südstraße: Fast geräuschlos entlang gleiten

Durch die erst im vergangenen Jahr abgeschlossene grundhafte Sanierung ist die relativ wenig befahrene Südstraße sichtbar aufgewertet worden, inklusive Radfahrstreifen. Fast geräuschlos gleiten Autos auf dem Asphalt in Richtung Stadtzentrum. Nur ein gepflasterter Rest zwischen Kreuzung Sachsenstraße und Eisenbahnbrücke harrt der Verschönerung. Viele der die Straße säumenden Häuser sind liebevoll hergerichtet und saniert. Die Straße ist durchaus vorzeigbar.

Neusalzaer Straße: Geschäftiges Treiben

In der Neusalzaer Straße fallen große Werbeschilder und löchriger Fahrbahnbelag auf. Dem „Einreisenden“ bietet sich das auch andernorts typische, geschäftige Bild der ansässigen Gewerbe und Unternehmen am Stadtrand.

Görlitzer Straße: Informationstafel für Touristen

An der Zufahrt gibt es nichts auszusetzen, die Haltebucht mit der Informationstafel und Stadtplan ist gut sichtbar.

Bahnhofstraße: der erste Eindruck der Bahnreisenden

Bahnreisende, die in Zittau ankommen, werden an der Ecke Bahnhof-/Eisenbahnstraße, wo einst „Hütters Hotel“ stand, von einem innerstädtischen Wald empfangen, der mit Bauzäunen, Mauerresten und Bauschutt eingefriedet ist. Auf dem Weg ins Stadtzentrum verbessert sich das Bild, nach der ehemaligen Brauerei prägen sanierte Gründerzeithäuser und Villen die Bahnhofstraße.

Fazit:

Löbauer Platz und Friedensstraße sind die Schwerpunkte, wenn die Stadt Zittau den ersten Eindruck verbessern will. Der Wald an Hütters Hotel muss weg.

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