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So bereiten sich die Görlitzer Krankenhäuser weiter vor

Das Städtische Klinikum trifft es mit 32 Pendlern besonders hart. Nicht alle kommen jetzt arbeiten. Das Carolus ist die Corona-Anlaufstelle im Kreis.

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Das Klinikum Görlitz
Das Klinikum Görlitz © Nikolai Schmidt

17 polnische Mitarbeiter hatten sich am Freitag zum Bleiben entschieden. 17 von 32 Berufspendlern, die in Polen leben, aber am Städtischen Klinikum in Görlitz arbeiten. „Wir sind froh, dass Tschechien das Pendeln nun doch erlaubt. Aber die Ausreisesperre für polnische Pendler beeinträchtigt uns sehr“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Holtzsch. Es betrifft alle Bereiche: Ärzte, Pflegekräfte sowie Personal anderer Berufsgruppen, die für den Krankenhausbetrieb unverzichtbar sind.

Das Klinikum unterstützt die Kollegen, die bleiben wollen, bei der Suche nach Unterkünften. Es steht noch nicht genau fest, wie viele Mitarbeiter nach dem Pendelverbot ihren Dienst im Klinikum weiter ausüben. „Sie werden schließlich dafür ihre Partner, Kinder, Eltern für eine längere Zeit nicht mehr sehen können. Die Entscheidung liegt bei den Beschäftigten“, sagt Personalchefin Ines Hofmann. „Wir werden ungeachtet dessen vorerst die komplette medizinische Versorgung, auf alle Fälle für Notfälle, aufrechterhalten und setzen alles daran, mögliche Einschränkungen zu kompensieren.

Unterdessen sind auch die letzten Vorbereitungen des Klinikums für die Aufnahme von Corona-Patienten abgeschlossen. Am Montag wird das auf dem Klinikumsgelände freistehende Gebäude Haus R als separate Infektionsstation mit 13 Plätzen in Betrieb genommen – erweiterbar auf 25. Im Intensivmedizinischen Zentrum stehen insgesamt 20 Plätze mit Beatmungsmöglichkeit zur Verfügung, die kurzfristig auf 24 aufgestockt werden, aber auch gleichzeitig für die Notfallversorgung von allen Schwerstkranken dienen. „Wir haben sämtliche Maßnahmen getroffen, um Covid-19-Patienten versorgen zu können“, so Ulrike Holtzsch.

St. Carolus ist die Corona-Anlaufstelle im Kreis

Das Malteser Krankenhaus ist seit Montag die Corona-Anlaufstelle im Landkreis Görlitz. Das teilt Krankenhaus-Sprecherin Stephanie Hänsch mit. Im St. Carolus werden Corona-Patienten stationär aufgenommen und Verdachtsfälle mit COVID-19-Symptomen geprüft. Das Krankenhaus stellt sich damit gemeinsam mit allen umliegenden Krankenhäusern im Landkreis Görlitz in den Dienst der Gemeinschaft, um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, Infektionsketten zu durchbrechen und Erkrankte erfolgreich zu behandeln. Dafür kooperiert das Krankenhaus auch mit der KV-Bereitschaftspraxis in Görlitz, die seit Donnerstag eine COVID-19-Screeningstelle in den Räumlichkeiten des St. Carolus betreibt.

„Eine separate Isolierstation wurde geschaffen, deren Kapazität und die Zahl der Beatmungsplätze kann weiter erhöht werden“, erklärt Hans-Ulrich Schmidt, Generalbevollmächtigter des St. Carolus Krankenhauses. Die Leitung des St. Carolus befindet sich seit Anfang März in enger Abstimmung mit dem Pandemiestab des Landkreises Görlitz. „Wir freuen uns sehr, dass die neue Corona-Anlaufstelle im St. Carolus zusätzlich durch medizinisches Personal aus den umliegenden Krankenhäusern des Landkreises unterstützt wird“, so Schmidt.

In der KV-Screeningstelle werden nur Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirusinfektion abgestrichen, die vom Hausarzt oder dem Gesundheitsamt zum Test überwiesen wurden. Ein großer Vorteil ist die Nähe der Abstrichstelle der KV-Bereitschaftspraxis zum Krankenhaus. „Patienten mit starken Symptomen können wir sofort stationär aufnehmen und behandeln“, erklärt Hans-Ulrich Schmidt. Der Zugang erfolgt über den Park des St. Carolus / Eingang am Bernhard-Haus auf der Carolusstraße in Görlitz. (SZ)

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