In der Gemeinschaft ist man stärker – oder bekommt einfach mehr Fördermittel ausgereicht. So jedenfalls kann das bei der Bestellung neuer Feuerwehrfahrzeuge funktionieren. Denn in den meisten Wehren der Region wird das Problem allmählich akut. Viele Lösch- und Spezialfahrzeuge wurden kurz nach der Wende angeschafft und haben ihr vorgegebenes Lebensalter nun erreicht. Deshalb sind Ersatzbeschaffungen dringend erforderlich. Bei den aufgerufenen Preisen, die je nach Typ und Ausführung bis in den mittleren sechsstelligen Bereich gehen können, überlegen sich die Kommunen jedoch, wie das finanziell zu stemmen ist. Hier kommen die vom Freistaat Sachsen angeregten Sammelbestellungen ins Spiel. Landkreis-Sprecherin Franziska Glaubitz erklärt den Vorteil: „Für die Beschaffung von Fahrzeugen kann die Fördersumme damit um 20 Prozent erhöht werden.“ Allerdings müssten sich mindestens zwei Gemeinden finden, die zusammen mindestens drei baugleiche Fahrzeuge bestellen. Immerhin müssen die Autos inklusive Motorisierung und Ausstattung zu 95 Prozent deckungsgleich sein. Nur zu fünf Prozent dürfen die Wehren ihre individuellen Wünsche in der Bestellung unterbringen. Unter diesen Bedingungen liegt der maximale Fördersatz bei 75 Prozent.
In den Mitgliedsgemeinden des Verwaltungsverbandes Weißer Schöps/Neiße hat man die Gunst der Stunde erkannt und will den Fuhrpark in den örtlichen Wehren erneuern. Allerdings sind die Voraussetzungen recht unterschiedlich. Während man in Horka noch überlegt, ob der sechsstellige Eigenmittelbetrag die eigene Finanzkraft überfordern könnte, hat der Gemeinderat in Kodersdorf den Beschluss zur Ersatzbeschaffung in seiner Januar-Sitzung bereits gefasst. In der wirtschaftlich starken Gemeinde sind die Eigenmittel kein Problem. In Schöpstal soll der Beschluss am 20. Februar erfolgen. Nach Auskunft von Bürgermeister Bernd Kalkbrenner dürfte es auch hier nicht am kommunalen Anteil scheitern, der für ein Tanklöschfahrzeug TLF 4 000 mit einem Verkaufspreis von 364.000 Euro immerhin 106.000 Euro beträgt. In Neißeaue soll die Ortswehr Deschka ebenfalls ein Tanklöschfahrzeug aus dieser Sammelbestellung für vier Kommunen bekommen. Für die Gemeinde sind die Eigenmittel wie für Horka auch eine finanzielle Herausforderung. In Rente geschickt werden soll das bisherige Feuerwehrauto in Deschka nicht. Es bleibt im Einsatz, zumal das Feuerwehrhaus zwei Stellplätze bietet.
Wegen der hohen Nachfrage nach neuer Feuerwehrtechnik könnte es passieren, dass die Kommunen noch eine finanzielle Schippe drauf legen müssen. So wie bei der Sammelbestellung von Hohendubrau, Kottmar und Oderwitz. Dort ist der Eigenanteil laut Hohendubraus Bürgermeister Denis Riese durch den höheren Anschaffungspreis auf jeweils rund 120.000 Euro gestiegen. Ob die Mehrkosten gefördert werden, ist nicht abzusehen.
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