Sachsen
Merken

So reagiert Sachsen auf den Erziehermangel

Im Freistaat werden jedes Jahr 800  neue Erzieher gebraucht. Deshalb wird jetzt in der Berufsausbildung aufgestockt.

Teilen
Folgen
©  dpa

Dresden. Sachsen erhöht die Zahl der Ausbildungsplätze für Erzieher. Ab dem kommenden Schuljahr sollen an den staatlichen Fachschulen für Sozialwesen insgesamt 200 Plätze mehr zu Verfügung stehen. Das kündigte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Freitag an. In Sachsen gibt es derzeit 13 öffentliche und 47 freie Schulen, die eine Erzieherausbildung anbieten.

Rechnerisch braucht Sachsen etwa 800 neue Erzieher pro Jahr, um den Bedarf zu decken und die Altersabgänge in den Kitas auszugleichen. In diesem Jahr sind es deutlich mehr, weil der Betreuungsschlüssel verbessert wurde und ab Sommer die Vor- und Nachbereitungszeit anerkannt wird. Nach einer Prognose des Kultusministeriums müssten 2019 insgesamt 2 500 Erzieher eingestellt werden, um den Bedarf zu decken. 2020 sind es 1 022.

Der Freistaat will auch den Zugang zur Ausbildung erleichtern. Für das Schuljahr 2019/2020 können sich auch Absolventen der Fachoberschulen für die Erzieherausbildung bewerben. Bisher gab es für Fachoberschüler der Fachrichtung Gesundheit und Soziales keine direkte Zugangsberechtigung.

„Das Interesse für den Erzieherberuf ist groß“, sagte Piwarz. Von den etwa 2 200 Absolventen pro Jahr kommen aber zu wenige in den sächsischen Kitas an. Um zu erfahren, wohin die Absolventen nach ihrer Erzieherausbildung gehen, führt das Kultusministerium derzeit eine Befragung durch. Piwarz kündigte erste Ergebnisse für August 2019 an. „Die Antworten der Absolventen der Fachschulen sollen dabei helfen, die Bedingungen für die Erzieherausbildung weiter zu verbessern.“ (SZ/sca)