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So sieht die neue Oberschule aus

Bis 2019 soll der Neubau in Böhlen stehen. Der wird barrierefrei und bietet doppelt so viel Platz wie das derzeitige Gebäude.

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© Entwurf: der S&P Sahlmann Planungsgesellschaft

Von Cathrin Reichelt

Sitten/Böhlen. Eine Bautafel am Rand von Böhlen weist schon darauf hin: Auf dem Feld gegenüber der Turnhalle wird in diesem Jahr der Feuerlöschteich erweitert und ein breiter Weg angelegt. Es ist der erste Bauabschnitt für die neue Oberschule, die an der Straße nach Wiesenthal entsteht. Voraussichtlich im Jahr 2019 werden die 320  Schüler und 25  Lehrer dorthin umziehen.

Die alte Oberschule in Böhlen hat bald ausgedient.
Die alte Oberschule in Böhlen hat bald ausgedient. © Dietmar Thomas

Das Gebäude, in dem die Fünft- bis Zehntklässler derzeit lernen, wurde im Jahr 1886 errichtet. Anbauten erfolgten in den 1950er- und 1970-er Jahren. Trotz einer weiteren Sanierung vor zehn Jahren hat sich die Stadt Grimma nun für einen Ersatzneubau der Oberschule entschieden. Denn im Hauptgebäude ist es zu eng geworden. Die Zimmer sind teilweise so klein, dass gerade einmal Klassen mit 18  Schülern darin Platz haben. Einige der insgesamt 13 Klassen haben aber bis zu 28  Schüler. Nicht nur deshalb werden auch Fachkabinette als Klassenzimmer genutzt.

Eine Erweiterung des Hauses ist nicht mehr möglich. Deshalb müssen die Schüler auch schon seit Langem das Gebäude verlassen, wenn auf dem Stundenplan die Fächer Informatik oder Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft (WTH) stehen. Etwa fünf Minuten beträgt der Fußweg bis zu einem alten denkmalgeschützten Herrenhaus. „Dorthin werden sie von einem Lehrer begleitet“, sagt Schulleiter Gunter Hempel. Aber auch dort ist eine Erweiterung ausgeschlossen. „Beide Standorte weisen unterschiedliche gravierende bauliche Mängel, zum Beispiel im Brand-, Wärme- und Schallschutz sowie in der Gebäudetechnik auf. Es fehlt die Barrierefreiheit und die Haustechnik ist veraltet“, erklärt Sebastian Bachran, Pressesprecher der Stadt Grimma. Auch die Turnhalle ist etwa 500 Meter vom Schulgebäude entfernt.

Der Schulneubau ermöglicht künftig den Unterricht aller Fächer in einem Gebäudekomplex. „Außerdem ist dort doppelt so viel Platz wie im jetzigen Gebäude“, so der Schulleiter. Gleichzeitig weist er aber darauf hin, dass der Neubau keine Kapazitätserweiterung bedeutet. Die Schule wird zweizügig bleiben und kann maximal 360  Mädchen und Jungen aufnehmen. Im Moment ist nur die sechste Klasse dreizügig. In Böhlen lernen Kinder und Jugendliche aus 75 Orten der Regionen Leisnig, Grimma und Colditz. Traditionell wechseln viele Viertklässler der Grundschule Sitten an die Oberschule.

In dem neuen Gebäudekomplex, der wie ein aufgeweitetes „U“ aussieht, gibt es für jede Klasse ein Klassenzimmer und die Fachkabinette erhalten größere Vorbereitungsräume. Der Eingang ist dem Ort zugewandt. Er zieht sich, wie ein Fernrohr breiter werdend, durch das gesamte Gebäude bis zur Hofseite. Auf der gibt eine riesige Glaswand den Blick in Richtung Polditz/Leisnig frei. Im Erdgeschoss wird eine Aula eingerichtet, die auch als Speiseraum dient. „Dann haben wir in der Schule Platz für größere Veranstaltungen,“, so Gunter Hempel. Bisher erfolgen die in der Turnhalle oder, wie die Ausgabe der Abschlusszeugnisse an die Zehntklässler, im Bürgerhaus Nerchau.

In der oberen Etage ist neben Fachkabinetten, dem Lehrer- und dem Schulleiterzimmer eine Bibliothek mit Sitzecke geplant. Zurzeit steht eine Bücherwand zur Verfügung, aus der sich Schüler Materialien ausleihen können. Auch einen sogenannten Inklusionsraum wird es geben. In dem können sich Schüler zum Beispiel kurzzeitig entspannen, wenn der Stress zu groß wird.

Nur wenige Stücke der jetzigen Inneneinrichtung werden mit umziehen, wie der alte massive Schreibtisch und der dazugehörige Stuhl aus dem Schulleiterzimmer. „Sie sind zu schade zum wegschmeißen“, meint Hempel. Ansonsten erhält die neue Schule eine moderne Einrichtung, zu der auch sechs interaktive Tafeln gehören.

Das gesamte Gebäude wird barrierefrei sein, einen Fahrstuhl und eine Behindertentoilette haben. „Wir haben zwar Schüler mit körperlichen Einschränkungen, aber niemanden, der im Rollstuhl sitzt“, so der Schulleiter. Im neuen Haus könnten auch solche jungen Leute lernen.

Zum Schulneubau gehört ein großzügiger Hof mit Spiel- und Sportgeräten. Er wird eingezäunt und rundherum mit Bäumen bepflanzt. Für die Lehrer sind auf dem Schulgelände Parkplätze vorgesehen, für die Eltern und Gäste davor. Schüler, die mit dem Bus fahren, müssen nicht weit laufen. Denn die Bushaltestelle wird an den neuen Schulstandort verlegt.

Die Stadt Grimma investiert in die Böhlener Schule rund 8,4 Millionen Euro. Davon sind 3,1 Millionen Euro Fördergeld.

Tag der offenen Tür

Die Oberschule Böhlen lädt für den 1. März ab 18 Uhr zum Abend der offenen Tür ein.

Nach der Eröffnung durch den Schulchor stehen alle Türen für einen Rundgang offen. In den einzelnen Zimmern präsentieren Lehrer und Schüler die Ergebnisse ihrer Arbeit und beantworten gern Fragen.

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, ein Kind für die neue fünfte Klasse anzumelden. Anmeldezeiten sind auch am: 2. März von 7 bis 18 Uhr, 3., 6. und 7. März von 7 bis 15 Uhr und am 8. März von 7 bis 12 Uhr.

Nach vorheriger Absprache unter Tel. 034386 41245 sind auch andere Zeiten möglich.