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So steht es um die Häuser an der Bundesstraße

Momentan gibt es ziemlich viel Leerstand an der Hauptstraße. Aber es gibt Hoffnung, dass sich das in absehbarer Zeit ändert.

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© Sebastian Schultz

Von Sandro Heym und Eric Weser

Strehla. Die B-182-Umgehung für Strehla kommt – auf dem Papier zunächst. Denn seit das Straßenprojekt auf Bundesebene 2016 in den vordringlichen Bedarf eingestuft wurde, hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) als zuständige Behörde den Planungsprozess gestartet. In Strehla wartet man nun gespannt auf die rote Linie, also den möglichen Verlauf der künftigen Ortsumfahrung. Der Korridor dafür ist nicht beliebig, denn die Planer müssen verschiedene Umweltbelange berücksichtigen. Die Umgehungs-Befürworter hoffen, dass das Lasuv sein Versprechen einlöst, bis Jahresende einen Trassenverlauf vorzulegen.

Die Bäckerei Jähnig gibt es seit 160 Jahren. Das sanierte Haus Nummer 39 mit Ladenlokal liegt in einem Abschnitt mit viel Leerstand.
Die Bäckerei Jähnig gibt es seit 160 Jahren. Das sanierte Haus Nummer 39 mit Ladenlokal liegt in einem Abschnitt mit viel Leerstand. © Sebastian Schultz
Im Ambiente Hotel steigen vor allem Radtouristen ab. Die neuen Besitzer des Hotels, Familie Koken, wünschen sich eine Umgehungsstraße für mehr Ruhe in der Innenstadt.
Im Ambiente Hotel steigen vor allem Radtouristen ab. Die neuen Besitzer des Hotels, Familie Koken, wünschen sich eine Umgehungsstraße für mehr Ruhe in der Innenstadt. © Sebastian Schultz

Während sich auf der politischen und planerischen Ebene also etwas getan hat und tut, ist die Situation entlang der heutigen B 182 in Strehla die gleiche wie in den letzten Jahren: Lkws quälen sich durch die Häuserschlucht, an einigen Stellen nur einen halben Meter von den Gebäuden entfernt. Strehlas Zentrum ist und bleibt gefährlich für Fußgänger und Radler.

Aber auch Immobilienbesitzer, Mieter und Gewerbetreibende an der Bundesstraße werden trotz Aussicht auf eine Umgehung die nächsten Jahre mit viel Dreck und Lärm vor der Haustür leben müssen.

Gerade im unteren Teil der Hauptstraße bis zur Einmündung der Fischergasse sind die Folgen deutlich sichtbar, wie eine Vorort-Begehung zeigt: Viele Häuser stehen leer, einige sind gar in ruinösem Zustand. Zwar zeigen mehrere sanierte Fassaden, dass es auch anders gehen kann. Auch weiter oben, am Markt, geht die Stadt mit gutem Beispiel voran und saniert mit der ehemaligen „96“ ein Wohnhaus und künftiges Vereinslokal direkt an der Bundesstraße. Doch wer hier saniert, muss ertragen können, dass der Verkehr schon bald wieder sichtbare Spuren an der Bausubstanz hinterlässt – von Spritzwasserflecken bis hin zum schwarzen Rußbelag auf den Fensterbänken.

Ambivalent auch der Blick aufs Gewerbe: Mit Kosmetik-Salon, Blumenladen, Bäckerei, Mode-, Elektro- sowie Schmuck- und Uhrengeschäft gibt es zwar nach wie vor eine Reihe Läden an der innerstädtischen B182. Das Ladenlokal, in dem bis 2016 ein Obst- und Gemüsehändler anzutreffen war, steht jedoch leer. Und die Schloss-Drogerie in der Scharre-Straße hat ihre Schließung angekündigt. An mehreren Stellen wirkt die Schaufensterdeko wie eine Attrappe. Wie es wohl aussähe, würden hier nicht ständig Vierzigtonner vorbeidonnern?