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So viel mehr Verkehr rollt über die B 170

Wer regelmäßig auf der B170 fährt, spürt, dass dort mehr Verkehr ist. Was sind die Gründe dafür?

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Von Franz Herz

Dippoldiswalde/Altenberg. Seit dem Jahr 2013 steigt der Verkehr auf der Bundesstraße 170 wieder deutlich an. Das spürt jeder, der regelmäßig zwischen Dresden, Dippoldiswalde und Altenberg unterwegs ist. Das beweisen aber auch die aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen. Der Rückgang des Verkehrs auf der Bundesstraße, wie er in den Jahren nach der Eröffnung der Autobahn zu beobachten war, ist offenbar beendet.

Immer mehr Verkehr auf der B170?

Wie sehen die Verkehrszahlen im Detail aus?
In den Jahren von 2013 bis 2016 hat die Zahl der Fahrzeuge auf der B170 um rund sechs Prozent zugenommen. Die Menge der Autos, die an der Zählstelle am Possendorfer Berg vorbeigefahren sind, ist von 13000 am Tag auf 13800 angestiegen. Die Auswertung für das Jahr 2017 ist noch nicht veröffentlicht. Dieser Anstieg hält aber dem Vernehmen nach weiter an.

Die Zählstelle an der ehemaligen Straßenmeisterei zwischen Ulberndorf und Obercarsdorf hat 2013 noch 8700 Fahrzeuge registriert, 2016 waren es schon 9170. Am Grenzübergang Altenberg sind 2013 noch 1674 Fahrzeuge erfasst worden, 2016 waren es 1759.

Wie wird der Verkehr auf der Bundesstraße erfasst?
Drei Zählstellen erfassen automatisch die Fahrzeuge auf der Bundesstraße. Eine steht am unteren Ende des Possendorfer Bergs, wie die Bundesanstalt für Straßenwesen mitteilt. Ein Zählautomat steht zwischen Ulberndorf und Obercarsdorf an der ehemaligen Straßenmeisterei, und der dritte erfasst am Grenzübergang Altenberg die Verkehrsströme. Automatische Messstellen stehen aber auch an der Autobahn A 17 in Gompitz, Sobrigau und an der Grenze in Breitenau.

Welche Bedeutung hat der internationale Verkehr?
Die Zahlen der drei B170-Stationen zeigen eines eindeutig. Es handelt sich bei den Fahrzeugen auf der Bundesstraße in erster Linie um Verkehr, der aus der Region kommt und in die Region führt. Von den 13800 Autos, die jeden Tag über den Possendorfer Berg Richtung Osterzgebirge fahren, biegen offensichtlich rund 5000 schon vor der Zählstelle in Obercarsdorf ab. Sie bleiben in Dippoldiswalde, fahren Richtung Klingenberg oder Glashütte weiter. Der internationale Transitverkehr, der früher die Bundesstraße überlastet hat, ist auf die Autobahn abgewandert. Am Grenzübergang Altenberg ist der Verkehr nur geringfügig angestiegen.

Wo liegen die Gründe für die Zunahme?
Das Verkehrswachstum geht von Dresden aus. Je näher an Dresden, desto mehr Fahrzeuge rollen auf der B170. Diese Entwicklung läuft parallel zu anderen Tendenzen. Die Preise für Wohnraum in Dresden steigen, also weichen viele Menschen ins Umland aus und pendeln in die Landeshauptstadt. Der sogenannte Speckgürtel rings um die Großstadt erweitert sich in Richtung Erzgebirge. Das ist ein Grund für die zunehmenden Autofahrten. Ein zweiter Grund ist die derzeitige gute Wirtschaftslage. Handwerker und Unternehmen sind oft voll ausgelastet, also sind viele Autos unterwegs mit Lieferungen oder mit Mitarbeitern, die zu Baustellen fahren. Dippoldiswaldes Oberbürgermeister Jens Peter (parteilos) sagt dazu: „Hier fällt sicher auch der Verkehr zu unserem Gewerbegebiet Reinholdshain hinein. Die Unternehmen entwickeln sich, gewinnen Beschäftigte. Kunden fahren dorthin. Das macht sich auch auf der B170 bemerkbar.“

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