Dresden. Sachsen ist für Studenten attraktiv. Nie zuvor haben hier mehr junge Menschen studiert. Und noch nie kamen so viele von außerhalb. Mit 111635 Studenten meldete das Statistische Landesamt gestern einen Rekord. Und der Trend hält an. Einer neuen Prognose der Kultusminister zufolge fällt der eigentlich erwartete dramatische Studentenrückgang aus. Rektoren sächsischer Hochschulen, vor allem die der beiden großen Universitäten in Dresden und Leipzig, fordern vom Land schnelle und umfassende Hilfe anstatt der Stellenkürzungen, die derzeit stattfinden. Pro Student und Jahr gibt Sachsen schon jetzt 2000 Euro weniger aus als im Bundesdurchschnitt und zählt damit zu den am schlechtesten finanzierten Standorten.

Das anhaltend hohe Interesse am Studium sei bisher nicht von der Kultusministerkonferenz vorhergesagt worden, rechtfertigt sich Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos). „Die Hochschulpolitik des Freistaates Sachsen wird sich dieser neuen Situation annehmen und Antworten finden müssen“, sagte sie aber gestern – was nicht weniger ist als die Ankündigung einer Trendwende. Diese wird schon seit Monaten von SPD und Grünen gefordert. (SZ/sts)