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So weihnachtet es in Niesky und Kodersdorf

Die einen haben neue Hütten, die anderen keine Umleitung mehr. Schöner waren die Weihnachtsmärkte nie. Doch hält das auch mit dem Angebot mit?

Von Steffen Gerhardt & Frank-Uwe Michel
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Weihnachtlich wird es auf dem Nieskyer Zinzendorfplatz am Wochenende. Dann öffnet der Weihnachtsmarkt zwischen Bibliothek (im Foto) und Kirche wieder.
Weihnachtlich wird es auf dem Nieskyer Zinzendorfplatz am Wochenende. Dann öffnet der Weihnachtsmarkt zwischen Bibliothek (im Foto) und Kirche wieder. ©  SZ-Archiv / André Schulze

An diesem Wochenende weihnachtet es gleich in zwei Orten: Die Stadt Niesky und die Gemeinde Kodersdorf laden zu ihren Weihnachtsmärkten ein. Während Kodersdorf seine Besucher im „Städt’l“ am Gemeindeamt empfängt, findet der Nieskyer Markt traditionell auf dem Zinzendorfplatz statt.

In diesem Jahr wieder unter „normalen Bedingungen“, wie es von den Organisatoren aus dem Rathaus heißt. Vor einem Jahr führte der Umleitungsverkehr durch den Brückenbau auf der B 115 durch Niesky. Deshalb konnte der Markt nur auf der Ostseite des Zinzendorfplatzes stattfinden. Zur diesjährigen Weihnacht kann über die gesamte Querachse zwischen Bibliothek und Kirche flaniert werden.

Knapp 30 Stände werden in diesem Bereich aufgebaut sein, sagt Ursula Popp, zuständig für Gewerbe in der Stadt Niesky. Wobei das Angebot dem Markt entsprechen wird, also weihnachtlich. So wird auch die Sächsische Zeitung mit einem Stand dieses Wochenende vertreten sein.

Einen kulinarischen Vorgeschmack auf den Weihnachtsmarkt gibt es bereits seit Montag, auf der kleinen Schlemmermeile vor der Bibliothek. Der eigentliche Weihnachtstrubel beginnt Sonnabend, 15 Uhr, auf dem Zinzendorfplatz. Musikalisch eingeläutet wird der Weihnachtsmarkt aber am Vorabend mit einem Auftritt des Gospelchores Simply Black vom Schleiermacher-Gymnasium in der evangelischen Kirche auf der Rothenburger Straße.

An diesem Abend öffnet bereits das Nieskyer Winterdorf im Hof des Gymnasiums am Zinzendorfplatz. Bis Sonntag, so Organisator Toni Heide, wird es für die Jugend musikalische Angebote geben. Mit DJ Mark wird Freitag- und Sonnabendabend Apres-Ski-Party gefeiert. Auf einer „Frozen Kidsparty“ mit DJ Olaf am Sonntagnachmittag ist mit einigen unverfrorenen Überraschungen zu rechnen. Dieses Angebot richtet sich an die jüngsten Besucher des Weihnachtsmarktes, die Kinder.

Weihnachtsmann darf nicht fehlen

Natürlich darf auf so einem Markt der Weihnachtsmann nicht fehlen und die Stadt ist froh, dass sich ein Nieskyer wieder bereit erklärt hat, den Rotberockten zu spielen. In diesem Jahr gibt es aber eine Neuerung für ihn: Er kommt nicht allein. „An seiner Seite wird erstmals eine Weihnachtsfrau sein, die ihm beim Verteilen der Geschenke hilft“, erzählt Ursula Popp. Am Sonnabend empfängt das Paar die Kinder ab 16.45 Uhr und am Sonntag ab 16 Uhr.

Begleitet wird der Nieskyer Markt von einigen Veranstaltungen wie die Erlebnis- und Experimentierwelt für Kinder in der Bibliothek, einem Puppentheater, den Auftritten von Sängerin Nicci Schubert und Cartoonist Kümmel bis hin zur Weihnachtsbäckerei für Kinder im Museum.

Nieskyer Händler nutzen das Marktgeschehen, um mit eigenen Aktionen das Angebot zu bereichern. In Wiebkes Nähkästchen in der Ödernitzer Straße wird Sonntagnachmittag Meister Nadelöhr zu Handarbeiten mit Nadel und Faden sowie zu Basteleien aus Stoff einladen.

Die Besucher des Kodersdorfer Weihnachtsmarktes dürfen sich am Sonntag auf neue Verkaufsstände freuen. Weil die alten Buden in die Jahre gekommen waren, sich dazu schlecht auf- und abbauen ließen, schaffte sich die Gemeinde fünf neue an. Sieger der öffentlichen Ausschreibung war ein Anbieter aus Delmenhorst – allerdings hatte keine andere Firma Interesse.

Mit seiner Offerte von knapp 29.000 Euro lag das Unternehmen unter der Schmerzgrenze von 30.000 Euro, die sich die Gemeinde selbst auferlegt hatte. Bezahlt wurde die Investition aus Mitteln der vom Freistaat überwiesenen Kommunalpauschale, die für Kodersdorf 70.000 Euro beträgt.

Andreas Schneider ist froh, dass der Bauhof nun über die neuen Buden verfügen kann. Immerhin ist er als Geschäftsführer der Kodersdorfer Inklusions- und Servicegesellschaft auch für den Aufbau des Weihnachtsmarktes zuständig. „Es sind klappbare Hütten, die viel weniger Aufwand verursachen als ihre Vorgänger. Zwei Mitarbeiter schaffen den Aufbau in kurzer Zeit. Früher mussten wir vier Leute damit beschäftigen.“ Zudem brauche man nun nicht mehr improvisieren. „Die Beleuchtung ist jetzt toll, insgesamt ergeben sie ein sehr schönes Bild.“ Das am 8. Dezember auch mit Leben erfüllt wird. Dann gibt es hier Glühwein, süße und deftige Leckereien.

In Kodersdorf gibt es jetzt neue Weihnachtsmarktbuden. Anfang der Woche wurden sie aufgebaut.
In Kodersdorf gibt es jetzt neue Weihnachtsmarktbuden. Anfang der Woche wurden sie aufgebaut. ©  André Schulze

Auf ein weiteres Highlight müssen die Besucher allerdings noch verzichten. Ursprünglich sollte erstmals ein Eventwagen zum Einsatz kommen. Als Grundlage war ein gebrauchter Ausschankwagen angedacht, den man zwar im Visier hatte, dann aber doch nicht bekam. Nun gilt es erneut Ausschau zu halten. „Haben wir ihn, werden wir ihn weiterentwickeln“, schaut Andreas Schneider schon mal voraus. Denn neben Schankanlage und entsprechender Kühltechnik soll der Hänger auch über einen zwei mal drei Meter großen Bildschirm verfügen, mit dem man Public Viewing veranstalten kann.

Interessenten mit guten Ideen gesucht

Spätestens im nächsten Jahr, wenn Kodersdorf seinen 825. Geburtstag feiert, soll der Eventwagen zum Einsatz kommen. Für den Ausbau des tollen Teils und die Projektarbeit damit, sucht die Inklusionsgesellschaft noch Mitstreiter. „Einen Hobbyschrauber mit Ideen. Dazu jemanden, der den Wagen in ein Ganztagsangebot für die Oberschule einbinden könnte – vielleicht als eine Art Hofladen mit Marmeladen nach Omas alten Rezepten“, wirbt der Geschäftsführer um Interessenten mit guten Ideen.

Den Auftakt des Kodersdorfer Weihnachtsmarktes macht traditionell Martins Hof-Theater ab 14.30 Uhr im Gemeindehaus der Kirchgemeinde. Im Städt’l tritt danach der örtliche Posaunenchor auf, ehe es um 16.30 Uhr im Feuerwehrgerätehaus ein Puppentheaterstück für Kinder gibt. Tilmann Havenstein, der sich um die Kultur an diesem Tag bemüht hat, setzt auf Bewährtes und Gemütlichkeit: „Wir haben in Kodersdorf ein traditionelles Programm. Für die Bevölkerung ist das wichtig – einmal in der Vorweihnachtszeit zusammenkommen, quatschen und etwas Leckeres genießen.“

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