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So wenige Arbeitslose gab es noch nie

Noch nie seit der Wiedervereinigung war die Zahl der Arbeitslosen geringer. Auch in Sachsen haben die Zahlen einen historischen Tiefwert erreicht.

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© Ralf Hirschberger/dpa

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf 2,180 Millionen gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. In November waren 24.000 Menschen weniger arbeitslos als im Oktober und 6.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,8 Prozent.

"Die aktuelle konjunkturelle Schwäche ist am Arbeitsmarkt weiterhin spürbar", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele dennoch. "Alles in allem zeigt er sich aber robust."

© Grafik:SZ

Zwar zeigt sich die Konjunkturproblematik auch in der Arbeitsmarktstatistik, etwa bei den offenen Stellen. Mit 736.000 gemeldeten Stellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch. Sie liegt aber um 71.000 unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings kam der vergleichsweise deutliche November-Rückgang der Arbeitslosigkeit für viele Volkswirte überraschend.

Im Oktober war die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum September noch um 30.000 auf 2,204 Millionen gesunken. Experten zufolge ist die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt trotz schwacher Konjunktur vor allem auf den Konsum zurückzuführen. Die weiterhin positive Konsumlaune gleiche die Schwächen etwa in der Industrie aus. Vor allem die Autoindustrie als Leitbranche in Deutschland leidet derzeit unter schwierigen Weltmarktbedingungen. Saisonbereinigt lag die Zahl der Arbeitslosen im November um 16.000 unter dem Vormonat.

Als erfreulich wurde es bei der Bundesagentur erachtet, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland im November nochmals nach unten ging. Waren im Oktober noch 708.000 Menschen länger als ein Jahr ohne Job, sank die Zahl im November auf knapp unter 700.000. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen überhaupt erst in die Langzeitarbeitslosigkeit geraten.

Sachsen erreicht erstmals Quote von 5,0 Prozent

Auch in Sachsen hat die Zahl der Arbeitslosen einen historischen Tiefstwert erreicht. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Chemnitz mitteilte, waren im November 107.300 Männer und Frauen erwerbslos. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent zurück. Sowohl die Arbeitslosenzahl als auch die Quote haben demnach den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik 1991 erreicht.

Für den Rückgang ist laut Regionaldirektion die in den November hereinreichende Herbstbelebung verantwortlich. Im Oktober waren bei einer Quote von 5,1 Prozent 109.100 Menschen im Freistaat erwerbslos gemeldet. Vor Jahresfrist lag der Quote bei 5,4 Prozent, die Zahl der Arbeitslosen betrug gut 115.000. (dpa)