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So wird das nix mit Olympia

Skaten wird immer beliebter. Doch die Trainingsmöglichkeiten in Dresden sind schlecht – vor allem im Winter.

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© René Meinig

Von Sarah Herrmann

Bei den knackig-kalten Temperaturen der vergangenen Tage halten sich die meisten nicht länger als dringend notwendig im Freien auf. Tom Kleinschmidt schnappte sich am Mittwoch hingegen sein Skateboard und bretterte durch den Park an der Lingnerallee. Eine andere Möglichkeit blieb dem deutschen Vizemeister und mitteldeutschem Regionaltrainer allerdings auch nicht. Denn in Dresden fehlt es vor allem im Winter an Trainingsflächen.

Im vergangenen Herbst musste der Verein „two four eight wheels“ – zu deutsch etwa „zwei vier acht Räder“ – seine Halle in Reick schließen. Der Vermieter wollte mehr Geld. Geld, das der Verein nicht hat. „Uns fehlen im Jahr etwa 15 000 bis 20 000 Euro“, sagt Vorstandsvorsitzender Markus Weber. Es habe deshalb auch schon Gespräche mit der Stadt gegeben. Die hat angeboten, 30 Prozent der Miete zu übernehmen – für die Mitglieder nicht genug.

„Ohnehin sind wir dort an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, erklärt Pressesprecher Sebastian Linda. Die Halle hatte gerade einmal 400 Quadratmeter. „Und wir haben in letzter Zeit erheblichen Zuwachs bekommen.“ So seien allein in den vergangenen fünf Monaten über 60 Mitglieder hinzugekommen, vor allem Kinder im Alter von 6 bis 7 Jahren interessieren sich zunehmend fürs Skaten. „Nur leider haben wir keine Möglichkeit, Nachwuchs heranzuziehen“, so Linda weiter.

Nicht nur, dass Trainingsmöglichkeiten im Winter komplett fehlen. Auch die Anlagen im Freien seien nicht ausreichend und in schlechtem Zustand. Einige Skater würden sogar deshalb aus Dresden wegziehen. Der Verein schätzt, dass es zurzeit etwa 1 000 Aktive in der Stadt gibt. Für die müsse dringend eine Halle gebaut werden. Dort könnte dann auch für Olympia 2020 trainiert werden. Dann wird Skaten als Disziplin aufgenommen.