Görlitz
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Experten geben jungen Gründern Starthilfe

Mithilfe der Plattform Grip sollen in Görlitz neue Produkte und Unternehmen entstehen.

Von Matthias Klaus
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Das sind die Macher von Grip: Johann Horch, Vorstand der niiio finance group AG, Landtagsabgeordneter Octavian Ursu und Ulrich Erdmann, Geschäftsführer der Erdmann Softwaregesellschaft mbH (v.l.).
Das sind die Macher von Grip: Johann Horch, Vorstand der niiio finance group AG, Landtagsabgeordneter Octavian Ursu und Ulrich Erdmann, Geschäftsführer der Erdmann Softwaregesellschaft mbH (v.l.). © Nikolai Schmidt

Junge Existenzgründer in Görlitz bekommen eine Starthilfe. Sie nennt sich Grip, die Görlitzer Innovationsplattform. Ausgedacht hat sich das Ganze der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Octavian Ursu. Unterstützung kommt von zwei Görlitzer Softwareunternehmen. Neue Produkte, neue Unternehmen sollen mithilfe von Grip in der Stadt entstehen. „Wenn wir hier in Görlitz so etwas auf die Beine stellen, soll es keine leere Hülle sein. Wir werden keine Immobilie bauen, sie dann Innovationszentrum nennen und am Ende ist es nur ein vermietetes Objekt“, sagt Ulrich Erdmann, Geschäftsführer der Erdmann-Softwaregesellschaft.

Ein Schreibtisch, Computer, Internetverbindung – das ist für kreative Köpfe heute ausreichend, um zu arbeiten. „Und Büroräume gibt es in Görlitz schließlich“, sagt Ulrich Erdmann. Sein Motto ist: Geld in Köpfe, Geld in Menschen investieren, nicht in teure Immobilien. Er habe mit dieser Strategie in seinem Unternehmen gute Erfahrungen gemacht. Der frühere Reichsbahner startete sein Unternehmen mit drei Angestellten in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung. Heute gilt die Firma Erdmann weltweit als Experte für Software, die den Zustand von Eisenbahnschienen und Oberleitungen erkennt, Vorschläge zur Verbesserung macht.

Vor allem in der Hochschule Zittau-Görlitz sieht Ulrich Erdmann Potenzial. Erste Kontakte mit der Einrichtung gebe es bereits. „Wir fangen also nicht bei Null an“, sagt er. Dabei müsse personell nicht gleich von Anfang groß eingestiegen werden, ein Start würde auch mit drei, vier Leuten funktionieren, sagt der Geschäftsführer. Grip soll helfen, junge Leute in Görlitz zu halten, wenn sie die Ausbildung absolviert haben. Als IT-Unternehmer, so Ulrich Erdmann, habe er einige Ideen in der Schublade, die auf ihre Umsetzung warten. „Wir können das nicht alleine schaffen“, schildert er. Wenn also Absolventen zu ihm kommen, die kein eigenes Projekt mitbringen, könne Grip auf vorhandene Ideen zurückgreifen. „Aber natürlich sind wir jederzeit für junge Menschen offen, die sagen ,wir würden gern dies und das verwirklichen’“, sagt Ulrich Erdmann. Die Vorhaben werden dann zunächst von einem Beirat begutachtet, um herauszufinden, ob eine Chance dahintersteckt. „Vor allem gute Leute sind extrem motiviert, wenn ihnen eine Perspektive geboten wird“, weiß der Firmenchef.

Es gehe nicht ums Forschen bei Grip, sondern darum, neue Produkte und Geschäftsideen zur Marktreife zu bringen“, sagt Octavian Ursu. Er wolle seine Erfahrungen als Landtagsabgeordneter einbringen, unter anderem in Sachen Fördermittel. Zum einen sollen Bund und Land Geld zuschießen, zum anderen die EU. Anders gesagt: Grip soll mit Kohle aus dem Fonds zum Strukturwandel Lausitz befeuert werden. „Unser Thema passt perfekt da hinein“, findet Octavian Ursu.

Die praktische Umsetzung von Grip soll Schritt für Schritt passieren. Manches werde aber auch parallel laufen, sagt der Abgeordnete. Druck wolle man sich beim Aufbau nicht machen.

Kontakt: Erdmann-Softwaregesellschaft mbH, [email protected]

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