Leipzig. Der Leipziger Solarmodulhersteller Solarion plant eine umfassende Sanierung und ist dafür unter einen Schutzschirm geschlüpft. Das Sanierungsverfahren in Eigenregie sei vom Amtsgericht Leipzig genehmigt worden, hatte Solarion am Montagabend mitgeteilt. Als vorläufiger Sachwalter sei der Restrukturierungsexperte Lucas F. Flöther eingesetzt worden. Die Solarion AG sei nicht zahlungsunfähig, betonte ein Sprecher. „Wir stellen das Unternehmen neu auf - finanziell und eigentümerseitig“, sagte er. Über Gründe, warum das notwendig ist, machte er keine Angaben. Solarion hat aktuell 148 Mitarbeiter.
Laut einem Gerichtssprecher ermöglicht das sogenannte Rettungsschirmverfahren die Sanierung eines Unternehmens, um eine Insolvenz zu vermeiden. Die deutsche Solarindustrie steckt seit einiger Zeit in einer tiefen Krise. Seit Monaten häufen sich die Pleiten.
Seit 2011 produziert Solarion Dünnschichtsolarzellen und -module in seiner Produktionsstätte in Zwenkau bei Leipzig. Das Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Leipziger Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung. Das taiwanesische Unternehmen Walsin Lihwa war mit 40 Millionen Euro eingestiegen. 20 Millionen Euro Fördermittel kamen von der öffentlichen Hand. Über Streitigkeiten mit den Taiwanesen wegen der Verletzung von Technologie-Abkommen wollte der Sprecher ebenfalls nichts sagen. (dpa)