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Sorge um das Parkseminar in Kromlau

Es wird der 18. Arbeitseinsatz, der traditionell am ersten Oktober-Wochenende stattfinden soll. Noch ist nichts vorbereitet.

Von Sabine Larbig
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Der Inselteich war lange Schwerpunkt der Kromlauer Parkseminare, bevor er sich samt Umfeld in alter Pracht präsentieren konnte. Doch hier und anderswo wartet erneut Arbeit.
Der Inselteich war lange Schwerpunkt der Kromlauer Parkseminare, bevor er sich samt Umfeld in alter Pracht präsentieren konnte. Doch hier und anderswo wartet erneut Arbeit. © Sabine Larbig

Kromlau. Ohne das sogenannte Parkseminar mit jährlich bis zu 100 freiwilligen Helfern würden die Gemeinde Gablenz und ihre Bauhofmitarbeiter die vielen Erhaltungs- und Pflegeaufgaben im Kromlauer Park gar nicht schaffen. Abgesehen vom materiellen Gegenwert, den die ehrenamtlichen Helfer, Naturliebhaber und Park-Enthusiasten aus ganz Sachsen unter Leitung renommierter Park- und Denkmalexperten wie Professor Sommer aus Dresden schaffen. Denn ihre Arbeit erspart der Gemeinde hohe Kosten für Pflege und Erhalt des rund 200 Hektar großen Areals.

„Es ist höchste Zeit, dass die Vorbereitung des Parkseminars mit Arbeitsschwerpunkt-Festlegen, Einladungen rausschicken, Experten befragen, Stellen von Anträgen und Genehmigungen für notwendige Fällungen und Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Zudem ist die Reservierung von Unterkünften und Quartieren für Helfer erforderlich“, mahnte Gemeinderatsmitglied Johannes Rackel in der Sondersitzung Ende Juli an. Nur knapp zwei Monate sind es noch bis zum geplanten Parkseminar am ersten Oktoberwochenende.

Doch während in den letzten Jahren die Vorbereitung langfristig erfolgen konnte, war das 2020 wegen Corona nicht möglich. Dabei ist „Gefahr im Verzug“, wie Bürgermeister Dietmar Noack sagte. Viele Buchen und Eichen und andere Bäume seien durch den Trocken-Stress der letzten Jahre inzwischen sehr krank, müssten gefällt werden. Dies habe ihm auch das Amt für Denkmalpflege bestätigt. „Vielleicht treiben die Bäume ja wieder aus“, so die Hoffnung von Rätin Karin Krahl. Dieses Risiko, entgegnete Noack, könne man nicht eingehen. Dies sieht Rackel ebenfalls so. „Die Denkmalbehörde hat jetzt schon Angst, dass die Bäume gar nicht bis zum Parkseminar durchhalten und Äste, Kronen oder ganze Bäume vorher abbrechen.“

Vorbereitungszeit wird knapp

Da ein Großteil der betroffenen Bäume direkt am Rakotzsee oder neben Sitzbänken im Park stünde, müsse man der Sicherungspflicht nachkommen. Laut Rackel solle sich daher Frank Hoffmann, Vorsitzender des Umweltausschusses, der Vorbereitung des Parkseminars annehmen. Frank Hoffmann, der selbst regelmäßig bei den Seminaren mit anpackt, weiß genau, wie wichtig dieser traditionelle Arbeitseinsatz für den Park-Erhalt ist. Ihm ist ebenfalls klar, dass die Vorbereitungsfrist diesmal sehr kurz ist. Noch dazu, weil bis Ende August die Urlaubs- und Ferienzeit ist; Experten, Behördenmitarbeiter, Helfer und Räte nicht oder nur schwer erreichbar sind. Selbst der Gemeinderat Gablenz hat derzeit Sommerpause, weil der Bürgermeister und einige Räte, darunter der Stellvertreter des Amts-Chefs, in nächster Zeit im Urlaub sind. Folge: Die nächste Ratssitzung findet erst am 27. August statt.

Ob unter diesen Umständen alle für das Parkseminar nötigen Absprachen, Genehmigungen, Einsatzort-Festlegungen und Firmenbestellungen (wie Baumdienst samt Hubsteiger und schwerer Technik) rechtzeitig erfolgen können, bezweifelte Frank Hoffmann bereits in der jüngsten Sitzung. Denn ohne tatkräftige Unterstützung weiterer Räte, Bürger und der Gemeindeverwaltung sieht Frank Hoffmann die Organisation und Absicherung des Parkseminars zum Traditions-Termin als nicht schaffbar. Abgesehen davon ist unklar, wie viele Helfer den kurzfristigen Einladungen zum Arbeitseinsatz folgen. Die meisten Mitstreiter sind weder Einwohner noch junge Leute. Schon 2019 kamen nur rund 60 Freiwillige.

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