Dresden
Merken

"Sozialwohnungen auf dem Weißen Hirsch"

Vor der Zitterwahl wurden die Direktkandidaten für den Landtag im Kulturpalast konkret. 

Von Andreas Weller
 2 Min.
Teilen
Folgen
Die Direktkandidaten v.l. André Schollbach (Linke), Sabine Friedel (SPD), Joachim Keiler AfD), Lydia Streller (FDP), Thomas Löser (Grüne) und Gunter Thiele (CDU) beantworten Fragen von Moderator Cornelius Pollmer.
Die Direktkandidaten v.l. André Schollbach (Linke), Sabine Friedel (SPD), Joachim Keiler AfD), Lydia Streller (FDP), Thomas Löser (Grüne) und Gunter Thiele (CDU) beantworten Fragen von Moderator Cornelius Pollmer. © René Meinig

Wer holt in Dresdens Zentrum das Direktmandat für den Landtag am 1. September? Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung beantworteten am Mittwochabend Gunter Thiele (CDU), André Schollbach (Linke), Sabine Friedel (SPD), Joachim Keiler (AfD), Thomas Löser (Grüne) und Lydia Streller (FDP) für den Wahlkreis 45 die Fragen aus dem Publikum.

Ein Besucher wollte wissen, wie die Politiker den Wohnungsmarkt entlasten wollen. Steigende Mieten und Wohnungsmangel beschäftigen vor allem die größten Städte Leipzig und Dresden. „Wir müssen das Angebot verbessern und schneller Baugenehmigungen ausreichen“, machte Thiele die Position der CDU deutlich. Dem entgegnete Schollbach: „Bauen, bauen, bauen funktioniert nicht. Wir sehen doch, dass nur teure Wohnungen neu entstehen.“ Die Linke setzt auf sozialen Wohnungsbau, der in Dresden mit der städtischen WID anläuft.

Eine Mietpreisbremse und ein -deckel können helfen, meinte Friedel. Für die SPD sei klar, dass auch gehobener Wohnraum benötigt wird. „Aber durchmischt: Wir brauchen auch Sozialwohnungen auf dem Weißen Hirsch und schöne, große Wohnungen in Gorbitz.“

Die Genehmigungsverfahren „entschlacken“ will auch die FDP. Streller warnte indes davor, zu viele städtische Sozialwohnungen zu schaffen. „Wien zeigt, dass für die, die keinen Anspruch haben, weite Wege in die Stadt entstehen.“ Die AfD will dagegen Eigentum fördern. „Außerdem muss die Null-Zins-Politik geändert werden“, so Keiler. „Die Flucht in Sachwerte zeigt sich auf dem Wohnungsmarkt.“ An dem Abend ging es unter anderem um Klimaschutz, Nahverkehr, mehr Polizisten, Integration und Gemeinschaftsschulen.

Auf die Frage, mit wem die Kandidaten sich eine Koalition vorstellen, träumte AfD-Kandidat Keiler von der absoluten Mehrheit. „Aber das ist nicht realistisch. Die AfD wird alles mittragen, was sinnvoll fürs Land ist.“ Mit CDU und FDP gebe es die meisten Übereinstimmungen. Das Angebot lehnte Thiele für die CDU ab. „Mit AfD und Linken nicht.“ Für alle anderen Konstellationen sei er offen. Streller wollte sich für die FDP nicht festlegen. Löser sieht die größten Schnittmengen der Grünen mit SPD und Linken. Das wertete Schollbach für Die Linke genauso. Die SPD würde am liebsten mit den Grünen, sagte Friedel.