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Spaniens Ligaboss lästert über Dynamo

Wer den Schaden hat, kriegt den Spott gleich inklusive - diesmal direkt aus Spanien, von allerhöchster Stelle und verbunden mit einem verrückten Plan.

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Die spanische Liga, sagt deren Chef Javier Tebas, soll am 12. Juni wieder spielen. Über die Corona-Fälle bei Dynamo spottet er nur.
Die spanische Liga, sagt deren Chef Javier Tebas, soll am 12. Juni wieder spielen. Über die Corona-Fälle bei Dynamo spottet er nur. © Sreenshot Sächsische.de

Dresden. Die Corona-Fälle bei Dynamo Dresden, die zur häuslichen Quarantäne für die komplette Mannschaft samt Trainer und Betreuer führten, haben sich in der Welt rumgesprochen, zumindest in der Fußballwelt. In einem Fernsehinterview macht sich Javier Tebas, der einflussreiche wie mächtige Chef der spanischen Profiliga, über Dynamo lustig. 

"Was Dynamo Dresden betrifft", sagt er im Gespräch mit dem Bezahlsender Movistar mit spöttischem Unterton, "das ist der Tabellenletzte der 2. Bundesliga. Mehr brauche ich dazu nicht sagen." Man werde sehen, wie sich das entwickelt, er denke, "dass die Entscheidung, die in Sachsen getroffen worden ist, noch geändert werden kann". Tebas meint die von Dresdens Gesundheitsamt am Samstag verhängte 14-tägige Quarantäne, nachdem zwei weitere Profis positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Ein dritter Spieler befindet sich bereits seit 3. Mai in Quarantäne. 

Dass der Funktionär nicht ganz im Bilde ist, wird deutlich, als er hinzufügt, dass Dynamo bei einer geänderten Entscheidung nicht alle, sondern nur zwei Spiele verpasse. Stand jetzt können jedoch nur die Spiele gegen Hannover 96 am 17. Mai und eine Woche später gegen Greuther Fürth definitiv nicht wie geplant stattfinden. Offen ist, wie es danach weitergeht und wann genau Dynamo wieder spielt: ob schon in der letzten Mai-Woche bei Spitzenreiter Arminia Bielefeld oder erst am Pfingstwochenende zu Hause gegen Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart.

Spaniens Teams beginnen mit Kleingruppentraining

In Spanien, legt Tebas nach, sei es jedenfalls unmöglich, dass ein Verein zum Ligaverband komme mit der Nachricht, dass drei, vier, fünf Spieler mit dem Coronavirus infiziert sind. "Wenn das passiert, ist es auf eine Nachlässigkeit dieses Klubs zurückzuführen", meint der 57-Jährige. Bei den letzten Corona-Tests waren lediglich fünf Profis aus den zwei höchsten spanischen Spielklassen positiv getestet worden, ein wesentlich besseres Ergebnis, als es der Verband erwartet hatte.

In Spanien soll der Ligabetrieb laut Tebas deshalb nun am 12. Juni weitergehen - und dann, so der verrückte Plan, notfalls gleich 35 Tage ohne Unterbrechung. "Das geringste Risiko wird während der Spiele sein, wenn die gesundheitlichen Vorschriften eingehalten werden", glaubt der Präsident außerdem, der eine Vorbildwirkung für die Gesellschaft erzeugen will: "Die Spieler machen einen sehr verantwortungsbewussten Eindruck."

Nach der Lockerung des Lockdowns im schwer von der Coronakrise getroffenen Land befinden sich seit der Vorwoche einige Teams wieder im Kleingruppentraining. "Wir bemühen uns darum, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Der Virus ist noch da. Aber wenn wir können, werden wir am 12. Juni wieder beginnen", so Tebas.

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