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Sparkasse erhöht Preis für EC-Karte

Ab 2018 zahlen die Kunden 2,90 Euro mehr pro Jahr. Dafür hat diese auch eine neue Funktion.

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© André Braun

Von Maria Fricke

Döbeln. Der Preis für die SparkassenCard der Sparkasse Döbeln erhöht sich ab 1. Januar 2018 von sieben auf 9,90 Euro. Das gab am Montag Vorstandsvorsitzender Uwe Krahl bekannt. Veränderungen gibt es ab kommendem Jahr auch bei den bisher kostenfreien Tagesgeldkonten. Für diese wird ein monatlicher Betrag von zwei Euro fällig. Auch Schecks werden teurer.

Warum steigt der Preis für die SparkassenCard

Mit der Erhöhung des Kartenpreises gibt die Bank die gestiegenen Produktionskosten an die Kunden weiter. Diese seien auch aufgrund einer neuen Funktion in die Höhe gegangen. Zukünftig wird mit den Karten kontaktloses Bezahlen möglich sein. „Dafür ist die Karte mit einer Antenne ausgestattet“, so Jürgen Kolbe vom Vertriebsmanagement der Sparkasse. Zu erkennen ist die neue Funktion an einem zusätzlichen Symbol, welches sich neben dem Chip befindet. Rund 39 000 neue Karten werden derzeit verschickt.

Wie funktioniert das kontaktlose Bezahlen mit der neuen Karte

Bis zu 25 Euro können Kunden mit der neuen Funktion der Karte an entsprechend ausgestatteten Terminals in Supermärkten und Discountern wie Lidl, Kaufland oder Edeka, aber auch bei ansässigen Händlern bezahlen, ohne die Karte in ein Gerät einzuführen oder eine Pin einzugeben. Um die Funktion zu nutzen, genügt es, die Karte an das Terminal zu halten. Bei Beträgen über 25 Euro ist die Pin erforderlich.

Was sind die Vorteile des kontaktlosen Bezahlens

Vorteile der neuen Funktion sind unter anderem die problemlose Zahlung im Ausland, wo das kontaktlose Bezahlen oft Standard sei. „Deutschland hängt da hinterher“, sagt Uwe Krahl. Zudem sei das Bezahlen beim Bäcker oder Fleischer hygienischer, weil der Verkäufer nicht Bargeld und Produkt anfassen müsse. „Auch das Problem mit dem Wechselgeld hat sich erledigt“, betont Uwe Krahl. Oft kämen Gewerbetreibende mit säckeweise Kleingeld zur Sparkasse, deren Bearbeitung sehr teuer sei, ergänzt der Vorstandsvorsitzende.

Wie ist die neue Karte gegen Missbrauch geschützt

Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs der neuen Funktion räumt Jürgen Kolbe aus dem Weg. „Ja, es kann jeder, der die Karte findet, dann für 25 Euro einkaufen. Aber das kann er mit gefundenem Bargeld auch“, betont Kolbe. Bargeld sei dabei oftmals nicht auf 25 Euro begrenzt. Sollte der Besitzer die Karte verlieren, so genüge ein Anruf unter 116 116, um sie zu sperren. „Damit kann der Finder nicht einmal mehr die 25 Euro abheben“, erklärt Kolbe. Werde zudem die Karte auffällig oft für kleinere Beträge genutzt, griffen Sicherheitsregularien, wie zum Beispiel eine zusätzliche Pin-Abfrage, informiert Kolbe. Wer die Funktion nicht nutzen möchte, könnte sie im Notfall abschalten lassen, allerdings nur in den Servicestellen der Sparkasse.

Warum kostet das Tagesgeldkonto ab 2018 zwei Euro pro Monat

Deutlich weniger Kunden treffen die zwei Euro pro Monat für die Tagesgeldkonten. Wie viele solche Sparkonten derzeit bei der Sparkasse Döbeln angelegt sind, sagt Uwe Krahl nicht. Ende Juli waren es nach Angaben von Kati Kügler von der Sparkasse rund 8 800. „Die zwei Euro pro Monat decken die Kosten zwar nicht, aber aufgrund der aktuellen Lage zurzeit können wir die Tagesgeldkonten nicht mehr umsonst anbieten“, so Uwe Krahl. Er rät ohnehin den Kunden von dieser Form der Geldanlage ab. „Alles, was dort liegt, verliert mit der Zeit an Wert“, betont der Vorstandsvorsitzende. Den Kunden werde oftmals zu Alternativen, wie zum Beispiel Bausparverträgen, geraten. Welche die passende sei, ergebe sich aus den Beratungsgesprächen.

Sind weitere Preissteigerungen und Veränderungen geplant

Auch im Bereich des Scheckverkehrs gibt es im kommenden Jahr eine Preiserhöhung von 0,20 auf 0,50 Euro pro Anlage bei der Scheckeinreichung. Etwa 2 000 Schecks werden derzeit pro Jahr von den rund 35 000 Kunden noch bei der Bank vorgelegt. „Der Scheckverkehr ist seit Jahren deutlich rückläufig und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Jürgen Kolbe. Veränderungen im Filialnetz sowie bei den SB-Standorten soll es nach Angaben von Uwe Krahl nicht geben. Auch die Zahl der Mitarbeiter mit aktuell 174 soll konstant bleiben, ebenso wie die Preise für die Girokonten, die zuletzt zum 1. Januar 2016 erhöht worden sind. Ende Oktober werden die Kunden über die Änderungen informiert.

Müssen die Kunden der Sparkasse Negativzinsen befürchten

Gerade das will die Sparkasse Döbeln vermeiden. Mit der Anpassung der Preise im Bereich EC-Karte, Tagesgeldkonto sowie Scheckverkehr „verzichten wir weiterhin auf die Einführung von Negativzinsen im Privatkundenbereich“, betonte Krahl. Allerdings könne er dies für die Zukunft nicht garantieren. „Wir wissen nicht, was in zwei bis drei Jahren ist“, so Krahl. Entgegen anderer Aussage befürchtet er, dass die Niedrigzinsphase noch eine ganze Weile anhalten werde. „Viele Kunden gehen davon aus, dass wir als Sparkasse mit den Einlagen auf Tagesgeldkonten und Spareinlagen Erträge generieren können. Mit Eintritt der Niedrigzinsphase ist dies jedoch nicht mehr der Fall“, sagte Uwe Krahl.