Sparkasse weiter unter Druck
Meißen. Die Sparkasse Meißen will bis zum Jahresende drei Geschäftsstellen, drei Selbstbedienungs-Stellen schließen und fünf Geschäfts- in Selbstbedienungs-Stellen umwandeln. „Diese Pläne bedeuten eine erhebliche Einschränkung der Präsenz der Sparkasse im ländlichen Raum. Der Protest in den betroffenen Gemeinden und Ortsteilen war und ist entsprechend heftig“, sagt der Vorsitzende der Kreistagsfraktion SPD/Grüne/Piraten Thomas Gey. Begründet wird diese Sparmaßnahme mit der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die zur Folge habe, dass im Kreditgeschäft die Gewinne stark gesunken seien.
Auch wenn man die Einschränkung des Serviceangebots betriebswirtschaftlich begründen könne, müsse die Sparkasse im Auge haben, dass sie keine Bank wie jede andere ist, heißt es in der Mitteilung der sogenannten Paprika-Fraktion. Sie hätte den gesetzlichen Auftrag, ihre Dienste flächendeckend anzubieten.
Überraschung haben die Schließungsbeschlüsse vor allem auch deshalb ausgelöst, weil noch im April das Geschäftsjahr 2015 als überaus erfolgreich gepriesen wurde. „Kritikwürdig an den Plänen der Sparkasse ist auch, dass Ausgleichsangebote, wie Bargeldversand durch die Post, Einrichtung von Bargeld-Agenturen, mobile Beratung etc. teilweise erst nach Bekanntgabe der Schließungsbeschlüsse geprüft wurden. „Hier erwarten wir mehr Fantasie von der Sparkasse“, fordert Gey. (SZ/pa)