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Sparpläne beim US-Militär treffen auch Deutschland

Um ihren Haushalt zu konsolidieren, sparen die USA nächstes Jahr auch beim Militär: Erstmals seit 1998 soll der Etat des Pentagons leicht schrumpfen. Um Kosten zu senken, werden die Truppenstärken von Army und Navy reduziert, außerdem wird bei Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen gespart.

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Von Jens Schmitz, SZ-Korrespondent in Washington

Um ihren Haushalt zu konsolidieren, sparen die USA nächstes Jahr auch beim Militär: Erstmals seit 1998 soll der Etat des Pentagons leicht schrumpfen. Um Kosten zu senken, werden die Truppenstärken von Army und Navy reduziert, außerdem wird bei Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen gespart. Verteidigungsminister Leon Panetta kündigte die Schließung weiterer Militärbasen an, davon sind in Deutschland Bayern und Rheinland-Pfalz betroffen.

525 Milliarden Dollar sollen dem Pentagon 2013 zur Verfügung stehen, sechs Milliarden weniger als 2012. Obwohl der Etat danach wohl von Jahr zu Jahr wieder steigen wird, sollen im nächsten Jahrzehnt insgesamt 487 Milliarden Dollar weniger ausgegeben werden als geplant. Das sieht ein Deal zum Schuldenabbau vor, den Präsident Barack Obama im Sommer mit dem Kongress ausgehandelt hatte. Statt auf schiere Masse setzt das Pentagon deshalb künftig verstärkt auf Technik. Die Flotte an unbemannten Flugkörpern, sogenannten Drohnen, soll ausgebaut werden. Spezialkräfte wie diejenigen, die Osama bin Laden töteten und am vergangenen Dienstag in Somalia zwei Geiseln befreiten, sollen mehr Einsätze übernehmen. Ebenfalls geplant ist eine neue Generation von U-Booten, und auch beim Thema Cyber-Krieg wird nicht gespart: In Angriffs- und Abwehrmaßnahmen über das weltweite Netz soll mehr Geld fließen. In den kommenden fünf Jahren werde das aktive Heer von 547000 auf 490000 Mann verringert, erklärte Panetta, die Marine um 20000 auf 182000 Mann. Wenn der Kongress und Obama sich nicht auf eine weitere Sparmaßnahmen oder Steuererhöhungen einigen, könnte das für die Streitkräfte neuerliche Einschnitte von 600 Milliarden Dollar in den der nächsten zehn Jahre bedeuten.