Berlin. Der Einsatz von Pfefferspray durch die Berliner Polizei am 1. Mai sorgt für Streit in der rot-schwarzen Koalition. Die Berliner SPD will die Verwendung des Reizgases erheblich einschränken, was bei den Christdemokraten auf deutliche Ablehnung stößt. „Diejenigen, die jetzt den Zeigefinger heben, müssen sich ernsthaft fragen, welche Mittel den Polizisten bleiben, um die friedlichen Demonstranten und sich selbst zu schützen“, sagte der Generalsekretär der Hauptstadt-CDU, Kai Wegner, am Samstag in Berlin.
Er reagierte damit auf einen Bericht der „Berliner Morgenpost“ (Samstag), wonach der Gebrauch von Pfefferspray nach dem Willen der SPD „grundsätzlich verboten“ werden solle. Ein entsprechender Antrag für den bevorstehenden Landesparteitag werde von der Antragskommission unterstützt. Danach solle die Polizei nur noch in Ausnahmefällen zu Pfefferspray greifen dürfen und dafür dann eine umfangreiche Dokumentation anlegen müssen.
Hintergrund der Debatte ist der Polizeieinsatz am 1. Mai in Schöneweide. Dort hatten die Einsatzkräfte mit Pfefferspray und einem Wasserwerfer verhindert, dass Demonstranten einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD blockieren konnten. Die Kritik am Vorgehen der Polizei stößt bei der Berliner CDU jedoch auf Unverständnis. Es gebe keinen Grund, Misstrauen gegenüber den Sicherheitskräften zu schüren, sagte Wegner. Die Polizisten vor Ort hätten sehr besonnen gehandelt. (dpa)